Pratteln – Eine Studie von bwa consulting unterstreicht eindrücklich die wachsenden Effizienzbeiträge der patentabgelaufenen Qualitätsarzneimittel. Dank Generika und Biosimilars konnten im Schweizer Gesundheitswesen 2022 nahezu 600 Mio. Franken eingespart werden. Generika alleine leisten dank direkter und indirekter Einsparungen schon seit Jahren einen Sparbeitrag von über einer Milliarde Franken jährlich. Die Studie weist aber auch darauf hin, dass die Effizienzgewinne bedeutend höher hätten ausfallen können, wenn anstelle der teureren Originalmedikamente konsequent Generika und Biosimilars verschrieben worden wären.
Wie die aktuelle Marktstudien «Effizienzbeitrag der Generika» und «Biopharmazeutika und Biosimilars» von bwa consulting aufzeigen, erfreuten sich Generika und Biosimilars im vergangenen Jahr einer wachsenden Beliebtheit in der Bevölkerung. Die Erhebungen kommen zum Schluss, dass sowohl der Generika- wie auch der Biosimilars-Markt überdurchschnittlich gewachsen sind und somit das Gesundheitswesen finanziell nachhaltig entlastet haben. „Dieses eindrückliche Marktwachstum widerspiegelt die dynamisch zunehmende Akzeptanz dieser preiswerten und qualitativ hochwertigen Medikamente in der Schweizer Bevölkerung“, freut sich Dr. Lucas Schalch, Geschäftsführer Intergenerika. „Diese Entwicklung ist auch als ein Vertrauen in die Schweizer Generika-Industrie zu werten, die seit vielen Jahren einen zentralen Beitrag zur sicheren, qualitativ hochstehenden und günstigen Medikamentenversorgung leistet.“
Mit patentabgelaufenen Medikamenten nachhaltig Kosten sparen
Die Studie weist aus, dass durch Generika und Biosimilars in 2022 nahezu 600 Mio. Franken direkte Einsparungen erzielt worden sind.“ „Das dynamisch steigende Marktwachstum ist sehr erfreulich. Es gibt aber noch Luft nach oben“, bestätigt Lucas Schalch. Bezüglich Marktanteile nach Wert und Volumen kommt die Generikaquote in der Schweiz nicht an jene der meisten übrigen europäischen Länder heran. Im Schweizer Markt besteht für Generika noch ein nicht ausgeschöpftes Einsparpotential von 198 Mio. Franken. Für Biosimilars liegt dieses Potential bei weiteren 62 Mio. Franken.
EDI/BAG gefährden funktionierendes System und Versorgungssicherheit
Während Generika und Biosimilars im Rahmen des bestehenden Systems seit Jahren nachweislich einen nachhaltigen und signifikanten Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen leisten und ein breit abgestützter Vorschlag zur weiteren Senkung der Medikamentenkosten vorliegt, verzögert das EDI/BAG über den Verordnungsweg dessen Einführung mit einem Gegenvorschlag, der die Versorgungssicherheit aufs Spiel setzt und potentiell zu Mehrausgaben führen würde.
Sowohl National- als auch Ständerat hingegen haben diesen Vorschlag jüngst zurückgewiesen und das EDI/BAG gebeten, mit den Marktteilnehmern eine realistische Lösung auszuarbeiten. „Die Situation in europäischen Ländern, wo das Billigstprinzip zur besorgniserregenden Gefährdung der Medikamentengrundversorgung geführt hat, sollte dem EDI/BAG als mahnendes Beispiel dienen. Auch heute schon haben Fachpersonen in der Schweiz mit Lieferproblemen bei teilweise lebensnotwendigen Medikamenten zu kämpfen. Die Politik des EDI/BAG gefährden diese Lage nur noch weiter“ sagt Lucas Schalch.
Schweizer Bevölkerung fordert Generika und Biosimilars
Ungeachtet dieser Diskussionen erfreuen sich die patentabgelaufenen Medikamente einer wachsenden Popularität in der Schweizer Bevölkerung. Die hohe Beliebtheit wurde jüngst in einer von santésuisse, einem der beiden Branchenverbände der schweizerischen Krankenversicherer in Auftrag gegebenen Studie bestätigt: Mit Blick auf die kostendämpfenden Massnahmen befürworten demnach 94% der Befragten die Einführung einer Generika-Pflicht. „Alle Marktteilnehmer sind jetzt im Sinne einer weiteren Kostendämpfung gefordert, die Generika- und Biosimilars-Quote aktiv zu fördern“, schliesst Dr. Lucas Schalch. (Intergenerika/mc)