Generika weiterhin fast doppelt so teuer wie im Ausland

Medikamente

(Foto: Mario Heinemann/pixelio.de)

Bern – Generika sind in der Schweiz nach wie vor fast doppelt so teuer wie im Ausland. Gleichzeitig verringerte sich der Preisunterschied bei den Originalpräparaten, wie Santésuisse und Interpharma am Dienstag mitteilten.

Bei einem Wechselkurs von 1,11 Franken pro Euro waren die 250 umsatzstärksten patentgeschützten Medikamenten im April 2019 in der Schweiz rund 7 Prozent teurer als im vergleichbaren Ausland. Bei einem Wechselkurs von 1,15 lag der Preisunterschied bei 5 Prozent. Vor einem Jahr waren dieselben Medikamente noch 9 Prozent teurer gewesen – bei einem Wechselkurs von 1,09.

Gemäss Interpharma und Santésuisse sind die wichtigsten Gründe für die sinkenden Preise bei Originalpräparaten die Wechselkursentwicklung und die regelmässigen Preisüberprüfungsrunden durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Durch Preissenkungen seien 2017/2018 rund 325 Millionen Franken eingespart worden.

Auch der Preisunterschied für die verglichenen 250 patentabgelaufenen Orginialpräparate sank im Vergleich zum Vorjahr und lag im Februar 2019 noch bei 14 Prozent. Bei den Generika hingegen gab es kaum Verbesserung: Die Preisdifferenz verharrt bei 48 Prozent, nach 52 Prozent beim letzten Vergleich.

Sparpotenzial von mehreren hundert Millionen Franken
Gemäss santésuisse-Direktorin Verena Nold liessen sich hier ohne Qualitätsverlust noch mehrere hundert Millionen Franken sparen. Sie fordert deshalb das Referenzpreissystem.

Der Preisvergleich wurde zum zehnten Mal durchgeführt. Dabei wurden die Fabrikabgabepreise in der Schweiz mit denjenigen in Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, den Niederlanden, Österreich und Schweden für patentgeschützte und patentabgelaufene Medikamente sowie Generika verglichen. (awp/mc/ps)

Santésuisse

Interpharma

Exit mobile version