Schaffhausen – Georg Fischer (GF) hat im Geschäftsjahr 2023 den Umsatz in etwa gehalten. Klammert man den negativen Währungseinfluss und die Effekte durch die Grossübernahme von Uponor aus, ergab sich ein leichtes organisches Wachstum. Die Mittelfristziele werden angehoben.
Das Geschäftsjahr 2023 von GF wurde von der Grossakquisition des finnischen Rohrleitungsspezialisten Uponor überstrahlt. GF wird mit dessen Vollkonsolidierung im laufenden Jahr einen Umsatzsprung machen. Mit einem Kaufpreis von rund 2,2 Milliarden Franken war es der grösste Zukauf der Firmengeschichte. Das Ergebnis 2023 von GF ist deshalb nur bedingt mit dem Vorjahr zu vergleichen.
Der Umsatz erreichte in der Berichtsperiode 4,03 Milliarden Franken, entsprechend einem Plus gegenüber der Vorjahresperiode von 0,7 Prozent, wie GF am Dienstag mitteilte. Ohne Uponor ergab sich ein Minus beim Umsatz von 3,4 Prozent, was allerdings auf einen negativen Währungseffekt von 263 Millionen Franken zurückzuführen war. Organisch zogen die Verkäufe um 3,7 Prozent an.
«In einem Jahr, das von zahlreichen Herausforderungen, aber auch Chancen und der Akquisition von Uponor als herausragendem Meilenstein geprägt war, hat GF eine starke Leistung erzielt», lässt sich CEO Andreas Müller in der Mitteilung zitieren. Dies unterstreiche die Widerstandskraft des Unternehmens. GF sieht den Zukauf von Uponor als «wichtigen Schritt bei der Beschleunigung der Umsetzung der «Strategie 2025».
Operative Marge auf vergleichbarer Basis stabil
Der Gewinn war ebenfalls von Sonderkosten im Zusammenhang mit der Übernahme beeinflusst. Das operative Ergebnis (EBIT) ging in der Folge um 6,6 Prozent auf 365 Millionen Franken zurück und die dazugehörende Marge um 70 Basispunkte auf 9,1 Prozent. Die vergleichbare Marge ohne Einflüsse von Uponor blieb indes bei 9,8 Prozent stabil auf dem Rekordniveau des Vorjahres.
Das Reinergebnis lag mit 235 Millionen um knapp 15 Prozent unter dem Vorjahr. Dennoch soll eine unveränderte Dividende von 1,30 Franken ausgeschüttet werden.
Die grösste Division Piping Systems erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 2,07 Milliarden Franken, was einem organischen Wachstum von 3 Prozent entsprach. Die EBIT-Marge blieb mit 13,3 Prozent im Zielbereich.
Wie angekündigt, wird sich Piping Systems ab 2024 auf die Segmente Industrie und Versorgung fokussieren, während das Haustechnikgeschäft in der neuen Division GF Uponor konsolidiert wird. Das Infrastrukturgeschäft von Uponor wird auf Piping Systems übertragen, um Synergien mit dem bestehenden Versorgergeschäft der Division zu realisieren. Uponor selber erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 1,22 Milliarden Euro.
Mittelfristziele werden angehoben
Mit dem Zuwachs durch Uponor hat GF auch die Mittelfristziele im Rahmen der «Strategie 2025» nach oben angepasst. So wird das aktuelle Umsatzziel um rund ein halbe Milliarde Franken auf 5 bis 5,5 Milliarden erhöht, dies ist inklusive Akquisitionen. Die Bandbreite für die EBIT-Marge lautet neu 10 bis 12 (alt 9-11) Prozent und das Ziel für die Rendite auf dem eingesetzten Kapital (ROIC) liegt zwischen 20 und 24 (alt 20-22) Prozent. Zusätzlich hat GF einen Zielkorridor von 13 bis 15 Prozent für die Marge auf Stufe EBITDA formuliert.
Zum Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr heisst es, dass das konjunkturelle Umfeld nach wie vor verhalten bleibe, dass aber im Lauf des Jahres mit einer allmählichen Verbesserung zu rechnen sei.
Die operative Profitabilität vor ausserordentlichen Effekten werde voraussichtlich die revidierten Zielkorridore der Strategie 2025 erreichen. (awp/mc/ps)