Georg Fischer in 2012 mit rückläufigem Reingewinn

Georg Fischer in 2012 mit rückläufigem Reingewinn
Yves Serra, CEO Georg Fischer.

Yves Serra, CEO Georg Fischer. (Foto: GF)

Schaffhausen – Der Industriekonzern Georg Fischer (GF) hat im Geschäftsjahr 2012 in einem schwierigen Umfeld auf vergleichbarer Basis den Umsatz gehalten und nur minim weniger Aufträge erhalten. Gebremst wurde der Konzern vor allem von der in Europa schwachen Automobilindustrie, während es in Asien und auf dem amerikanischen Kontinent besser lief. Der Umsatz erhöhte sich um 3% auf 3,60 Mrd CHF, auf vergleichbarer Basis blieb er indes konstant. Der Auftragseingang ging dagegen um knapp 1% auf 3,58 Mrd zurück, wie das Unternehmen mitteilte.

Der EBIT reduzierte sich um 5% auf 221 Mio CHF und der Reingewinn um 24% auf 127 Mio. Die EBIT-Marge erreichte noch 6,1%, nach 6,6% im Vorjahr. Der Gewinn wurde von einer einmaligen, nicht liquiditätswirksamen Belastung aus dem Verkauf des Aluminiumsandguss-Geschäftes von 28 Mio CHF belastet, was bereits im vergangenen November kommuniziert wurde. Damit hat Georg Fischer die Schätzungen der Analysten in etwa getroffen. Die Dividende soll dennoch unverändert 15 CHF je Aktie betragen.

Den Rückgang des EBIT begründet das Unternehmen namentlich mit der tieferen Auslastung einiger europäischer Standorte. Alle drei Divisionen hätten indes den Umsatz in Asien und auf dem amerikanischen Kontinent «beträchtlich gesteigert und erneut Wert generiert». Der Konzern bezeichnet denn auch sein Ergebnis als «robust dank globaler Präsenz».

Automobilgeschäft als Wachstumsbremse
Der Ertrag aus dem eingesetzten Kapital (ROIC) ging auf 12,1 von 13,4% im Vorjahr zurück. Der freie Cashflow vor Akquisitionen erreichte noch 97 Mio CHF und damit knapp 6% weniger als im Vorjahr. Die drei Divisionen entwickelten sich unterschiedlich. Während Piping Systems und AgieCharmilles mehr Umsatz generierten, gingen die Verkäufe in der grössten Division Automotive zurück.

Piping Systems setzte auch dank Akquisitionen 11% mehr um und erreichte Verkäufe von 1,30 Mrd CHF. Die EBIT-Marge fiel auf 10,0 von 11,7% etwas zurück. Die tiefere Auslastung in mehreren europäischen Werken, insbesondere in Italien, sowie Abschreibungen im Zusammenhang mit der Bilanzierung nach IFRS-Standards in den neu erworbenen US-Unternehmen hätten die Profitabilität belastet, heisst es dazu.

Die Werkzeugmaschinen-Division AgieCharmilles erreichte ein Umsatzplus von 5% auf 842 Mio CHF, dies dank der Entwicklung weniger zyklischer Marktsegmente wie der Mobiltelefonie, der Medizinal- und der Raumfahrttechnik sowie dank einer ausgewogenen geografischen Ausrichtung. Die EBIT-Marge stieg auf 5,3 von 4,6%.

Automotive verzeichnete als grösste Division ein organisches Umsatzminus von 4% und verkaufte zwei Werke mit einem Umsatz von 118 Mio CHF. Somit ergab sich hier ein Minus von insgesamt 5% auf 1,46 Mrd. Die tiefere Auslastung der Giessereien in Europa hätten das Betriebsergebnis belastet, entsprechend ging die Marge auf 3,7 von 4,5% zurück. Mit der Reduktion der Temporärkräfte und der Devestition der Aluminiumdruckgusswerke in Gaching und Friedrichshafen habe man aber schnell reagiert.

Zurückhaltung für 2013
Für das Geschäftsjahr 2013 zeigt sich GF noch wenig konkret. Es sei nicht mit einer grundlegenden Erholung der Nachfrage in Europa zu rechnen, heisst es. In Europa bleibe deshalb der Fokus auf der Steigerung der Produktivität, während die Präsenz in Asien und den amerikanischen Märkten weiter ausgebaut werden soll, auch über Akquisitionen.

Mittelfrist-Ziele bestätigt
Obwohl es in China und in den USA Anzeichen für eine Nachfrageerholung gebe, bleibe eine Voraussage für die kurzfristige wirtschaftliche Entwicklung in den für GF relevanten Märkten schwierig. An den mittelfristigen Zielen für 2015, eine EBIT-Marge zwischen 8 und 9% sowie eine Rendite auf dem investierten Kapital von rund 15%, hält das Unternehmen aber fest. Dies trotz Erschwernissen wie der Aufwertung des Schweizer Frankens und der wirtschaftlichen Abkühlung in der Eurozone. (awp/mc/pg)

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