Georg Fischer mit starkem ersten Halbjahr
Schaffhausen – Georg Fischer hat von der anziehenden Konjunktur profitiert und mit dem Halbjahresabschluss rundum überzeugt. Dank einem starken Wachstum von Auftragseingang und Umsatz haben alle Kennziffern die Schätzungen der Analysten übertroffen. Der Aktie verhalf dies zu einem zweistelligen Plus und einem Rekordstand. Für das zweite Semester zeigt sich das Unternehmen weiterhin zuversichtlich und sieht sich mit der eingeschlagenen Strategie auf Kurs.
Der Auftragseingang legte um knapp 12% auf 2,07 Mrd CHF zu und der Umsatz um 7% auf 1,99 Mrd. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte lag der Umsatz um 8% über dem Vorjahr. Alle drei Divisionen hätten zum Umsatzwachstum beigetragen, am meisten sei aber die Division Piping Systems gewachsen, teilte Georg Fischer am Mittwoch mit. Und regional gesehen waren es China und Nordamerika, welche am meisten zum Wachstum beitrugen.
Mit Strategie «voll auf Kurs»
Der EBIT erhöhte sich um 10% auf 168 Mio CHF noch etwas deutlicher als der Umsatz. Den negativen Effekt der Währungen beziffert das Unternehmen mit 40 Mio CHF beim Umsatz und 9 Mio beim EBIT. Die entsprechende Marge verbesserte sich dennoch um 20 Basispunkte auf 8,4% und die Rendite auf dem eingesetzten Kapital (ROIC) um 100 Basispunkte auf 19,2%. Beide Kennzahlen liegen damit innerhalb der im Rahmen der Strategie 2020 formulierten Zielbereiche von 8 bis 9% für die EBIT-Marge und von 18 bis 22% für den ROIC. GF sieht sich bei der Umsetzung dieser Strategie «voll auf Kurs», wie CEO Yves Serra an einer Telefonkonferenz erklärte.
Das Konzernergebnis zog um 12% auf 122 Mio CHF an. Der freie Cashflow vor Akquisitionen ging dagegen auf -30 Mio CHF von +25 Mio im Vorjahr zurück, was mit intensivierten Investitionen sowie dem wegen des Umsatzwachstums höheren Umlaufvermögen begründet wurde.
Die grösste Division Piping Systems erreichte einen Semesterumsatz von 826 Mio CHF, entsprechend einem währungs- und akquisitionsbereinigten Wachstum von 12%. Gestützt wurde die Sparte vom Grossteil der industriellen Anwendungen, vom Sektor Versorgung sowie von der Haustechnik und dem Schiffbau. Die EBIT-Marge verbesserte sich um 70 Basispunkte auf 11,7%.
Die Division Automotive steigerte den Umsatz bereinigt um 8% auf 723 Mio CHF, dank einer guten Nachfrage sowohl nach Komponenten aus Leichtmetall als auch aus Eisenguss. Markant zugenommen haben insbesondere die Aufträge für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Die gestiegenen Rohmaterialpreise haben den Umsatz positiv beeinflusst, dafür die Profitabilität belastet, dies wegen der Verzögerung bei der Weitergabe der Preise. Die EBIT-Marge verminderte sich denn auch um 50 Basispunkte auf 7,3%. Dafür waren aber auch Anlaufkosten im neuen Leichtmetall-Druckgusswerk in den USA sowie bei einer neuen Fertigungslinie in Singen verantwortlich. Die negativen Effekte dürften laut Serra im zweiten Semester zurückgehen.
Zuversicht für Gesamtjahr
Die dritte Sparte Machining Solutions verzeichnete ein Umsatzplus von 4% auf 444 Mio CHF, wobei Rückenwind von den Schlüsselsektoren Luftfahrt und Mikroelektronik kam. Die EBIT-Marge stieg um 70 Basispunkte auf 6,3%.
Für das Gesamtjahr 2017 erwartet das Unternehmen ein Umsatzwachstum über den eigenen Zielen (3-5%). Weiter geht GF bei stabilen wirtschaftlichen Verhältnissen von einer klaren Steigerung der Profitabilität aus. Die erwarteten Ergebnisse lägen innerhalb der Bandbreite der Ziele der Strategie 2020, hiess es dazu.
Serra zeigte sich zuversichtlich für das zweite Semester. «Die Sparten Automotive und Machining Solutions verfügen derzeit über einen starken Bestellungsbestand», begründete er dies. Das stärkste Wachstum dürfte sich laut Serra aber auch im zweiten Semester in der grössten Division Piping Systems ergeben.
Aktie startet durch
An der Börse wurden die Zahlen begeistert aufgenommen. Bis Börsenschluss legte der Titel über 13% auf 1107 Franken zu. (awp/mc/pg)