Georg Fischer 2015 mit mehr Gewinn und höherer Dividende
GF-CEO Yves Serra.
Zürich – Der Industriekonzern Georg Fischer (GF) hat im Geschäftsjahr 2015 weniger Bestellungen erhalten und auch weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr. Bereinigt um die negativen Wechselkurs- sowie um die Konsolidierungseinflüsse legte der Umsatz hingegen minim zu. Die Betriebsgewinnmarge konnte dank eines Liegenschaftenverkaufs in den seit Jahren angestrebten Bereich von über 8% angehoben werden. Für 2016 zeigt sich das Unternehmen trotz anspruchsvollem Umfeld zuversichtlich und erwartet ein Resultat im Rahmen der neu formulierten Mittelfristziele.
Der Umsatz ging 2015 um 4% auf 3,64 Mrd CHF zurück, in lokalen Währungen und bereinigt um Konsolidierungseinflüsse ergab sich hingegen ein Plus von 1%. Der negative Währungseinfluss belief sich dabei auf 245 Mio CHF. Der Auftragseingang reduzierte sich gleichzeitig um 4,5% auf 3,66 Mrd.
Mehr Betriebsgewinn dank Liegenschaftenverkauf
Dank eines starken zweiten Halbjahres habe 2015 besser geendet, als es begonnen habe, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. «Mit diesem Ergebnis können wir angesichts der turbulenten Märkte und der Währungssituation zufrieden sein», sagte CEO Yves Serra an der Bilanzmedienkonferenz.
Der EBIT legte um 8% auf 296 Mio CHF zu und die EBIT-Marge um 90 Basispunkte auf 8,1%, der höchste Wert seit 2006 und erstmals seit Jahren innerhalb der angestrebten Bandbreite von 8 bis 9%. Im EBIT sind negative Einmaleffekte durch die Aufwertung des Frankens von 10 Mio sowie Rückstellungen von 6 Mio für die Schliessung zweier Fertigungslinien bei GF Automotive enthalten sowie ein positiver Effekt von 18 Mio aus einem Immobilienverkauf. Per Saldo ergibt sich ein Plus durch die genannten Effekte von insgesamt 2 Mio CHF.
Für 2016 Zuversicht dank starkem H2
Der Reingewinn stieg um 1,5% auf 198 Mio CHF, entsprechend soll auch die Dividende um 1 CHF auf 18 CHF je Aktie erhöht werden. Die Rendite auf dem eingesetzten Kapital (ROIC) wird auf 18,9% beziffert.
Für das Geschäftsjahr 2016 stellt GF ein Ergebnis «im Rahmen der strategische Ziele 2016 bis 2020» in Aussicht, was ein währungsbereinigtes Wachstum zwischen 3 und 5% bedeuten würde. Das wirtschaftliche Umfeld werde anspruchsvoll und volatil bleiben, die im zweiten Semester aufgekommenen Wachstumsimpulse würden aber zuversichtlich stimmen, erklärte Serra vor den Medien. Die Auftragsbestände sowohl bei Automotive als auch bei Machining Solutions lägen auf hohem Niveau.
«Der Geschäftsgang im Januar war deutlich besser als im Vorjahr», fügte er an. Angesprochen auf seine Erwartungen für China, meinte der GF-Chef: «Ich bin für China zuversichtlich, auch wenn sich die verschiedenen Märkte unterschiedlich entwickeln.»
Teils neue Ziele
Die erwähnten strategischen Mittelfristziele für den Zeitraum bis 2020 wurden neu definiert. Demnach wird unverändert eine EBIT-Marge in einer Bandbreite von 8 bis 9% angestrebt sowie neu eine Kapitalrendite (ROIC) in einer Spanne von 18 bis 22% (bisher 16 bis 20%). Dies würde den Gewinn je Aktie auf deutlich über 50 CHF erhöhen, nach durchschnittlich rund 40 CHF in den vergangenen fünf Jahren.
Es wurde auch wieder ein Umsatzziel formuliert, dieser soll auf 4,5 bis 5 Mrd CHF zu liegen kommen, basierend auf konstanten Wechselkursen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Wachstumsrate von jährlich 3 bis 5%. Für die 2015 abgelaufene Periode hatte GF das ursprüngliche Umsatzziel von 4 bis 4,5 Mrd wegen der Währungsentwicklung aufgegeben.
Wachsen will GF aber nicht nur organisch, sondern auch über Akquisitionen. Solche sollen laut Serra zum angestrebten Umsatz rund 500 Mio CHF beitragen. Der Fokus liegt dabei auf der Division Piping und dabei auf technologischen Aspekten. Geografisch gesehen stehen die USA und Asien im Zentrum.
An der Börse legten die Aktien 2% auf 695 CHF zu und damit etwas mehr als der Gesamtmarkt (SPI: +1,5%). Gelobt wurde in Marktkreisen insbesondere die verbesserte Marge. (awp/mc/upd/ps)