Schaffhausen – Der Industriekonzern Georg Fischer (GF) hat im Geschäftsjahr 2016 einen Zacken zugelegt und sowohl Umsatz und Auftragseingang als auch die Gewinnziffern gesteigert. Entsprechend soll auch die Dividende erhöht werden. Im Ausblick spricht das Unternehmen von Unsicherheit und Volatilität, erwartet aber gleichwohl ein Ergebnis im Rahmen der strategischen Ziele. Und CEO Yves Serra zeigte sich grundsätzlich zuversichtlich.
«Die Zahlen von 2016 zeigen, dass unsere Strategie funktioniert. Deshalb blicken wir mit Zuversicht und Optimismus in die Zukunft», sagte Serra an der Bilanzmedienkonferenz. «Wir glauben, dass das Momentum stark bleiben wird.»
Als Beweis für das Funktionieren der Strategie strich er die EBIT-Marge der einzelnen Divisionen Piping Systems, Automotive und Machining Solutions hervor. Diese lagen im vergangenen Jahr allesamt innerhalb der jeweils im Rahmen der Strategie 2020 definierten Zielkorridore von 10 bis 12% (Piping) bzw. 6 bis 8% für die anderen beiden. Und auch der Konzern als Ganzes wies mit 8,3% eine EBIT-Marge innerhalb des Zielbandes aus.
Rendite des Kapitals höher als Kosten
Insgesamt legte der EBIT um 5% auf 311 Mio CHF zu und die EBIT-Marge um 20 Basispunkte auf die erwähnten 8,3%. Der Ertrag auf das eingesetzte Kapital (ROIC) stieg um 40 Basispunkte auf 19,3%. Dabei hätten alle drei Divisionen einen ROIC deutlich über den Kapitalkosten generiert, sagte Serra.
Der Reingewinn nahm um 14% auf 225 Mio CHF zu, die Dividende soll entsprechend auf 20 CHF je Aktie von 18 CHF im Vorjahr erhöht werden. Damit hat GF die Gewinnschätzungen der Analysten in etwa erreicht, mit dem Umsatz und dem Auftragseingang allerdings knapp verpasst.
Der Umsatz erhöhte sich um 2,9% auf 3,74 Mrd CHF, bereinigt um Wechselkurs- und Portfolioeinflüsse ergab sich ein organisches Wachstum von 2%. Der Auftragseingang nahm gleichzeitig um 2,4% auf 3,75 Mrd zu. Der Expansionskurs in Wachstumsmärkte sei mit Akquisitionen fortgesetzt und gleichzeitig die Optimierung der Produktivität in Europa vorangetrieben worden.
Rentabelste Division wächst am schnellsten
Die gleichzeitig grösste und auch rentabelste Division Piping Systems setzte mit 1,49 Mrd CHF währungs- und akquisitionsbereinigt 5% mehr um als im Vorjahr, während die Division Automotive die Verkäufe in Franken um 1% auf 1,34 Mrd CHF ausbaute (LW stabil). Die Maschinenbau-Division Machining Solutions steigerte den Umsatz um 2% auf 916 Mio (LW stabil).
Beim Umsatz der Division Automotive sei zu berücksichtigen, dass die Preise insbesondere für Eisenschrott substantiell gesunken seien, erklärte Serra. Da die Preissenkungen den Kunden weitergegeben würden, habe diese Entwicklung den Umsatz der Division um rund 3% gedrückt.
Für das Geschäftsjahr 2017 stellte Serra ein «erneut gesteigertes Resultat im Rahmen unserer Ziele 2016 bis 2020» in Aussicht. Die Divisionen Automotive und Machining Solutions erfreuen sich laut dem CEO eines vielversprechenden Auftragsbestands. Mit dem Einstieg von Piping Systems in neue Bereiche wie Klimatisierung und dem Vorstoss von Automotive in Komponenten für Elektrofahrzeuge sei auch die Verlagerung der Portfolios in Geschäftsfelder mit höheren Margen auf Kurs.
Piping Systems: Gute Nachfrage nach industriellen Anwendungen
Mit Blick auf die Divisionen und Märkte hob Serra die gute Nachfrage nach industriellen Anwendungen in der Division Piping Systems hervor. Gut laufe es darüber hinaus auch in der Haustechnik, während sich der Bereich Versorger eher schleppend entwickle.
Die Division Automotive profitiere von der guten Nachfrage nach Leichtmetallteilen, wogegen sich der Eisenguss lediglich stabil entwickle. Die kleinste Division Machining Solutions erhalte Rückenwind aus der Luftfahrtindustrie sowie aus der Medizinaltechnik. Eher bescheiden sei die Entwicklung der Elektroindustrie in Asien. (awp/mc/pg)