Georg Fischer erzielt starkes Wachstum und mehr Gewinn
Schaffhausen – Der Industriekonzern Georg Fischer ist im Geschäftsjahr 2017 mit Unterstützung der guten Konjunktur kräftig gewachsen. Dazu hat insbesondere die grösste Division Piping Systems mit einem zweistelligen Plus einen guten Beitrag geleistet. Zweistellig sind auch die Gewinnziffern gewachsen, was sich auch in einer entsprechenden Erhöhung der Dividende niederschlagen soll. Für das laufende Geschäftsjahr verspricht sich das Unternehmen weiteres Wachstum und eine Marge im Rahmen der Zielsetzungen.
Der Umsatz stieg um 11% auf 4,15 Mrd CHF, bereinigt um Wechselkurs- und Portfolioeinflüsse ergab sich ein organisches Wachstum von knapp 10%. Der Auftragseingang nahm gar um 14% auf 4,27 Mrd zu. Gewachsen sind alle drei Divisionen, am meisten jedoch Piping Systems.
Das Wachstum im Jahr 2017 habe das Jahresziel von 3-5% deutlich übertroffen und auch die Profitabilität habe dank eines allgemein günstigen wirtschaftlichen Umfelds den Strategiezielen entsprochen, erklärte CEO Yves Serra am Mittwoch vor den Medien. Mit der Strategie 2020 befinde man sich «voll auf Kurs».
Die Mittelfristziele für den Zeitraum bis 2020 hatte Georg Fischer 2016 neu definiert. Demnach wird ein jährliches Umsatzwachstum von 3 bis 5% angestrebt, eine EBIT-Marge in einer Bandbreite von 8 bis 9% sowie eine Kapitalrendite (ROIC) in einer Spanne von 18 bis 22%.
Der EBIT legte im Berichtsjahr um 13% auf 352 Mio CHF und die EBIT-Marge um 20 Basispunkte auf 8,5% zu, womit die Zielvorgabe erreicht wurde. Zur Steigerung der Profitabilität hätten insbesondere die Divisionen Piping Systems und Machining Solutions beigetragen, hiess es. Auf Stufe Reingewinn gab es ein Plus von 15% auf 258 Mio CHF, entsprechend soll auch die Dividende um 15% auf 23 CHF je Aktie erhöht werden.
Automotive als einzige Division mit Margenrückgang
Die grösste Division Piping Systems wies 2017 einen Umsatz von 1,68 Mrd CHF aus und wuchs dabei absolut und bereinigt um jeweils über 12%. Gestützt worden sei die Division von einer starken Nachfrage in allen Marktsegmenten und Regionen, hiess es. Die operative Marge erhöhte sich dabei um 50 Basispunkte auf 11,3%.
Die Division Automotive, welche per 2018 wegen der Akquisition des Präzisionsguss-Unternehmens Precicast in Casting Solutions umbenannt wurde, blieb mit einem absoluten Wachstum von 11% und einem bereinigten von 8,9% knapp hinter Piping Systems zurück und setzte insgesamt 1,48 Mrd CHF um. Die Betriebsgewinnmarge verringerte sich indes um 120 Basispunkte auf 6,3%.
Hier war die operative Marge nebst den anziehenden Rohmaterialpreisen insbesondere durch Vorlaufkosten für ein neues Leichtmetall-Druckgusswerk in den USA und für eine neue Eisengusslinie in Singen belastet. Diese Kosten sollten 2018 aber tiefer ausfallen als im Vorjahr, erklärte Finanzchef Andreas Müller.
Die dritte Division Machining Solution wuchs absolut um gut und organisch um knapp 8% auf einen Umsatz von etwa 1 Mrd CHF, wobei die Marge um 150 Basispunkte auf 8,3% ausgeweitet wurde. Haupttreiber waren hier die Bereiche Luftfahrt sowie Informations- und Kommunikations-Technologie.
Weiteres Wachstum 2018
Für das Geschäftsjahr 2018 stellte GF weiteres Wachstum und Renditen im Rahmen der Ziele der Strategie 2020 in Aussicht. «Wir sehen intakte Chancen auf ein Wachstum zwischen 3 und 5%; wenn es mehr wird, nehmen wir das natürlich auch», sagte dazu Serra. Eine Fortsetzung des zuletzt starken Wachstums sei aber nicht selbstverständlich.
Positiv stimmten ihn das «starke Momentum» in der Division Piping Systems, die Akquisitionen und die Erweiterungen der Kapazitäten bei Casting Solutions sowie der hohe Auftragsbestand bei Machining Solutions.
Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Schätzungen insbesondere beim Auftragseingang übertroffen. An der Börse gaben die Aktien bis Börsenschluss in einem schwachen Gesamtmarkt um 0,6% nach. (awp/mc/upd/pg)