Geschäftslage im Grosshandel verschlechtert sich

Warenlager Grosshandel

Zürich – Für die Schweizer Grosshändler hat sich die Geschäftslage im Oktober weiter verschlechtert. Die Oktober-Resultate der Konjunkturumfrage der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH in Zusammenarbeit mit Handel Schweiz (VSIG) zeigen, dass die Zahl der Grosshandelsunternehmen, welche die Geschäftslage als gut bezeichnen, weiter zurück gegangen ist. Der Indikator Geschäftsgang sei daher auf den Nullwert gesunken, teilt der VSIG mit. Auch die längerfristigen Aussichten würden nun schlechter beurteilt.

Die Nachfrage ist gemäss Umfrage leicht zurückgegangen: Gut 20% der Firmen meldete zwar noch eine Zunahme, doch fast 30% notierten einen Rückgang der Nachfrage. Dies habe sich deutlich im mengenmässigen Warenverkauf nieder geschlagen, der nun erstmals seit Anfang 2010 nicht mehr gestiegen sei. Dabei hätten die Lieferfristen kaum mehr zugenommen und die Ertragslage habe sich verschlechtert.

Lagerbestände praktisch unverändert
Der Lagerbestand hat sich gemäss Mitteilung von Handel Schweiz (VSIG) im 3. Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahresquartal kaum verändert, doch gilt er aufgrund der eingetrübten Absatzaussichten vermehrt als zu gross.

Mehr Beschäftigte
Die Zahl der Beschäftigten sei in den letzten drei Monaten nochmals erhöht werden, doch werde der Personalbestand nun mehrheitlich als ausreichend beurteilt, so die Mitteilung weiter. Die technische Ausstattung gele als zufriedenstellend. Die in den letzten Quartalen verbesserte Wettbewerbsposition habe sich stabilisiert.

Ungenügende Nachfrage als wichtigster Bremsfaktor
Die Zahl der Firmen, welche keine Hemmnisse genannt hätten, liege unter 30%. Der wichtigste Bremsfaktor war die ungenügende Nachfrage und – in abgeschwächter Form – die wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen. Der Grosshändler befürchtet per Saldo, dass die Nachfrage in den kommenden 3 Monaten rückläufig sein wird. Immerhin rechne noch gut die Hälfte der Firmen mit einer unveränderten Nachfrage.

Kürzere Lieferfristen
Hingegen dürften sich aufgrund der konjunkturellen Abkühlung die Lieferfristen etwas verkürzen. Auch die Einkaufspreise seien erstmals seit dem Jahr 2009 ins Rutschen geraten. Zudem habe sich bei den Verkaufspreisen die Abwärtstendenz der Juli-Umfrage weiter verstärkt.

Aussichten weiter eingetrübt
Die Aussichten für die nächsten 6 Monate hätten sich daher weiter eingetrübt. Nur noch gut jeder Zehnte erwarte eine Verbesserung, jedoch jeder Vierte eine Verschlechterung. Die Personalaufstockung dürfte damit zu Ende gehen. (awp/mc/pg)

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