Gesundheitsausgaben steigen 2015 leicht an

Gesundheitswesen

Besonders gesucht sind Pflegefachleute. (Foto: spotmatikphoto - Fotolia.com)

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Zürich – Die Gesundheitsausgaben steigen weiter an. Dies ist das Ergebnis der halbjährlichen Gesundheitsausgabenprognose der KOF, die sie mit einem Forschungsbeitrag von comparis.ch erstellt hat. Für dieses Jahr rechnet die KOF mit einer Zunahme der gesamten Gesundheitsausgaben von 2.9%. In den Jahren 2016 und 2017 wird das Ausgabenwachstum dann mit jeweils 3.5% und 3.9% wieder etwas stärker ausfallen. Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandprodukt nimmt ebenfalls zu, von fast 11% in diesem Jahr auf 12.1% im Jahr 2017.

Die Prognosen für die Gesundheitsausgaben in der Schweiz beinhalten ebenfalls Prognosen für die Vergangenheit, da die Daten erst zeitverzögert verfügbar sind. Im Oktober 2015 wurden die Daten vom Bundesamt für Statistik für das Jahr 2013 veröffentlicht. Für das Jahr 2013 fiel der Anstieg der Gesundheitsausgaben mit 2.5% geringer aus, als es die KOF in ihrer Frühjahrsprognose erwartet hatte (KOF-Prognose: 3.8%). Die KOF hatte damit gerechnet, dass der Kosteneffekt durch die Umstellung der Spitalfinanzierung auf Fallpauschalen im Jahr 2012 noch bis ins Jahr 2013 hinein ausstrahlen würde, wie das «Monitoring der Krankenversicherungs-Kosten-entwicklung» des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) angezeigt hatte. Dies hat sich nun nicht bestätigt.

Dynamische Entwicklung bei Bereichen «Spitex» und «Physiotherapie»
Der Prognosezeitraum für die Entwicklung der Gesundheitsausgaben sind für die Herbstprognose die Jahre 2014 bis 2017. Im Jahr 2014 dürfte es zu einer kleinen Gegenbewegung kommen, so dass die Ausgaben mit 3.6% wieder etwas stärker ansteigen. Besonders dynamisch entwickeln sich die Bereiche «Spitex» und «Physiotherapie». Für das laufende Jahr geht die KOF aufgrund des eingetrübten gesamtwirtschaftlichen Umfelds und des entsprechend mässigen Lohnwachstums von einer Verlangsamung der Zunahme der Gesundheitsausgaben auf 2.8% aus. Hinzu kommt, dass im Juni 2013 Preissenkungen bei Medikamenten in Kraft getreten sind, die laut BAG zu Einsparungen von 720 Mio. Fr. bis 2015 führen sollten.

Da sich im Laufe der Jahre 2016 und 2017 die konjunkturelle Lage wieder erholen dürfte, wird auch das Ausgabenwachstum wieder stärker zunehmen (2016: 3.5% und 2017: 3.9%). Zudem spielt die kontinuierlich steigende Anzahl älterer Menschen eine Rolle. Der Bundesrat strebt mit seiner «Strategie Gesundheit 2020» mittel- bis langfristig erhebliche zusätzliche Einsparungen an. Die Kostenfolgen der im Rahmen dieser Strategie geplanten Massnahmen wurden aber in der Prognose nicht berücksichtigt, da sie – ausser im Medikamentenbereich – bislang noch nicht konkret genug sind, um sie in der Prognose berücksichtigen zu können.

Wichtiger Wirtschaftszweig
Der Gesundheitssektor wird für die Schweizer Volkswirtschaft zu einem immer wichtigeren Wirtschaftszweig. 2014 arbeiteten fast 240 000 Personen (in Vollzeitäquivalenten) im Gesundheitswesen, das sind fast 7% aller Beschäftigten in der Schweiz. Der Anteil an der Wertschöpfung liegt bei 5% und der Anteil der Gesundheits-ausgaben am Bruttoinlandprodukt, die Gesundheitsausgabenquote, bei fast 11%. Die Gesundheitsausgaben-quote ist in den Jahren von 2003-2013 von 10.4% auf 10.9% gestiegen. Bis 2017 steigt sie bis auf 12.1%. (KOF/mc/ps)

Zur Studie
Die Prognose der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich zur Entwicklung der schweizerischen Gesundheitsausgaben wird zweimal jährlich publiziert. Die Frühjahrsprognose unterstützt die Firma TopPharm durch einen Forschungsbeitrag, die Herbstprognose unterstützt der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch.

Die detaillierte KOF Studie «Herbstprognose der schweizerischen Gesundheitsausgaben 2014–2017» von Marko Köthenbürger, Pauliina Sandqvist und Jochen Hartwig, finden Sie bei uns auf der Webseite.
http://www.kof.ethz.ch/de/publikationen/p/kof-studien/ .

Weitere Informationen zur KOF Gesundheitsausgabenprognose finden Sie hier:
www.kof.ethz.ch/de/prognosen/gesundheitsausgaben/

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