Gewichtige Personalrochaden an der Spitze von Richemont

Richemont

Richemont-Hauptsitz in Genf. (Bild © Richemont)

Genf – Unruhige Zeiten bei Richemont: der Luxusgüterkonzern setzt bei den vier Marken Jaeger-LeCoultre, Piaget, Vacheron Constantin und Alfred Dunhill auf neue Chefs. Das steht in einem internen Papier des Konzerns, das auch der Nachrichtenagentur sda vorliegt.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Montagabend als erste von den Personalwechseln bei Richemont berichtet. Bloomberg berichtete unter Berufung auf gut unterrichtete Quellen, dass bei der britischen Lederwaren-, Bekleidungs- und Accessoires-Marke Alfred Dunhill Andrew Maag den Chefposten von Fabrizio Cardinali übernehmen werde.

Cardinali habe das Unternehmen Anfang Januar verlassen. Maag wechselt vom britischen Modelabel Burberry, wo er zuletzt das Europa-Geschäft verantwortet hat, zu Alfred Dunhill.

Neue Besen gefragt
Wie die Agentur weiter berichtete, wird es auch bei den Uhrenmarken Jaeger-LeCoultre, Vacheron Constantin und Piaget demnächst zu Veränderungen an der Unternehmensspitze kommen. Bei Jaeger-LeCoultre werde Konzernchef Daniel Riedo die Firma Ende Februar verlassen. Vacheron-Constantin-Chef Juan-Carlos Torres und Piaget-Chef Philippe Leopold-Metzger würden noch 2017 in den Ruhestand treten.

Auch die Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» berichtete am Dienstag über die Wechsel. Bei Piaget werde Chabi Nouri das Zepter übernehmen und bei Vacheron Constantin sei es Louis Ferla, schreibt «Le Temps» unter Berufung auf ein internes Papier von Richemont.

Die Marketing- und Verkaufschefin von Piaget, Chabi Nouri, werde Leopold-Metzger Anfang April ablösen. Auch bei Vacheron Constantin soll mit Louis Ferla auf den gleichen Zeitpunkt hin der Marketing- und Verkaufsleiter die Geschicke der Marke übernehmen.

Dagegen sei der Nachfolger von Daniel Riedo bei Jaeger-LeCoultre noch nicht bekannt, hiess es. Riedo verlässt das Unternehmen Ende Februar. Interimistisch übernimmt Georges Kern dessen Funktionen.

Zuletzt hatte Richemont Ende 2016 Veränderungen an der Spitze der Marken IWC und Montblanc angekündigt. Bei der Schaffhauser Uhrenmanufaktur IWC ersetzt Christoph Grainger den langjährigen Chef Georges Kern, der als Verantwortlicher des neu geschaffenen Bereichs «Watchmaking, Marketing and Digital» in die Konzernzentrale nach Genf wechselt.

Auch Montblanc-Chef Jérôme Lambert wechselt als «Head of Operations» zur Gruppe. Seine Rolle beim Uhren- und Schreibwaren-Hersteller übernimmt Nicolas Baretzki.

Grosser Stellenabbau
Richemont leidet, wie andere Luxusgüterkonzerne, unter der hohen Abhängigkeit von Terroranschlägen oder politischen Entscheiden. Der Konzern hat bisher darauf unter anderem mit einem massiven Stellenabbau reagiert.

Nachdem bereits Anfang 2016 der Abbau von bis zu 350 Stellen, vornehmlich bei Cartier angekündigt worden war, wurde Mitte November zusätzlich die Streichung von 210 Stellen, primär bei den Uhrenmarken Piaget und Vacheron Constantin, publik gemacht. (awp/mc/ps)

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