Gewitterfront führt zu Erdrutschen und Überflutungen in der Schweiz

Gewitterfront führt zu Erdrutschen und Überflutungen in der Schweiz
(Symbolbild)

Bern – Über die Schweiz sind am Montagnachmittag erneut schwere Gewitter hinweggezogen. Betroffen waren vor allem das Emmental und das Berner Oberland. In der Innerschweiz traten Flüsse über die Ufer. Am Abend kam es in Vaduz zu einem Erdrutsch.

Der spektakuläre Erdrutsch in dünn besiedeltem Gebiet riss Bäume und Schlammmassen mit sich, wie ein Video zeigt, das auf dem Newsportal von «20 Minuten» veröffentlicht worden ist. Die Liechtensteiner Regierung teilte mit, es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung.

Auch in der Innerschweiz traten Flüsse über die Ufer, wie Videos auf 20min.ch, blick.ch und nau.ch zeigen. So waren etwa in Kriens LU überflutete Strassen zu sehen. Im Kanton Bern kam es vereinzelt zu Hagel, so etwa in Gurzelen nordwestlich von Thun.

Von Montagnachmittag 15.00 Uhr bis am Abend um 20.00 Uhr habe es insgesamt elf Einsätze der Rettungskräfte gegeben, sagte eine Sprecherin der Kantonspolizei Bern am frühen Dienstagmorgen auf Anfrage. Dabei ging es um überflutete Keller und Flüsse, die über die Ufer getreten seien.

Beliebtes Restaurant überflutet
Am Montagnachmittag hatte ein heftiges Gewitter die Emme innert Kürze rasant anschwellen lassen. Der Fluss führte viel Schwemmholz mit. Die Tamedia-Zeitungen berichteten auf ihren Online-Seiten, es sei zu Überschwemmungen am Oberlauf der Emme gekommen.

In Kemmeribodenbad sei Wasser in das beliebte Hotel-Restaurant eingedrungen. Die Hotel-Leitung teilte mit, das Gebäude sei komplett geflutet worden. Der Betrieb sei bis auf weiteres eingestellt. An einer Medienkonferenz in Schangnau werden die Rettungskräfte am (heutigen) Dienstag um 13.30 Uhr weiter informieren.

Um etwa 21 Uhr gaben die Behörden Entwarnung für die Gebiete entlang der Emme im Kanton Bern. Eine gute Stunde später gab es auch Entwarnung für den Solothurner Teil der Emme.

Entgleister Zug
Die Unwetter führte auch anderswo im Kanton Bern zu Schäden. Zwischen Brienz BE und Oberried BE entgleiste am Montagnachmittag ein Zug der Zentralbahn. Dieser war mit einem Baum kollidiert, der während eines heftigen Gewitters auf die Gleise gestürzt war.

Verletzt wurde niemand. Wie die Zentralbahn mitteilte, wurden die Reisenden evakuiert. Die Bahnstrecke wurde zwischen Brienz und Oberried gesperrt – ein Unterbruch, welcher laut Zentralbahn bis in die Nacht hinein dauern dürfte.

Wegen eines Murgangs am rechten Brienzerseeufer wurde auch die Kantonsstrasse zwischen Ringgenberg und Brienz gesperrt, wie die Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern am Montagabend mitteilte. Um die Zu- und Wegfahrt von und nach Brienz zu gewährleisten, sei die A8 offen.

Die Strasse sei weiterhin gesperrt, sagte die Sprecherin der Kantonspolizei Bern. Am Dienstagvormittag werde die Lage neu beurteilt. Die Berner Kantonspolizei hatte ferner am Montag um 19 Uhr berichtet, ein parkiertes Auto sei beim Murgang in den Brienzersee gespült worden. Es gebe nach wie vor keine Kenntnis von verletzten Personen, sagte die Sprecherin am frühen Dienstagmorgen.

Lage in der Nacht ruhig
Im Laufe der Nacht auf Dienstag hat sich die Wetterlage beruhigt. Das Gröbste sei überstanden, teilte MeteoNews auf Twitter mit. Es gebe nur noch vereinzelt Regengüsse. Laut SRF Meteo sind am Dienstag im Flachland keine weiteren Gewitter zu erwarten. (awp/mc/ps)

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