GF bestätigt an Kapitalmarkttag Ziele der «Strategie 2025»
Schaffhausen – Der Industriekonzern Georg Fischer (GF) wäre wie viele andere Unternehmen von einer konjunkturellen Abkühlung betroffen. Grundsätzlich sieht sich das Unternehmen aber als widerstandsfähig. An den Finanzzielen der «Strategie 2025» hält GF denn auch fest.
«Wir sind nicht immun gegenüber einem wirtschaftlichen Abschwung», sagte CEO Andreas Müller am Dienstag am alle drei Jahre stattfindenden Technologietag von Georg Fischer in Schaffhausen. «Unser Geschäft ist aber zu einem guten Teil resistent gegenüber einer Rezession.»
Auf die Frage, ob GF bereits eine nachlassende Nachfrage seitens der Kunden verspüre, gab er sich zurückhaltend: «Wir machen keine Prognosen während des Jahres über die beiden Publikationstermine von Halbjahres- und Jahresergebnis hinaus.» Er verwies aber auf seine Aussagen anlässlich der Semesterzahlen vom Juli, wonach GF mit einem starken Bestellungseingang in zweite Semester gestartet sei.
Notwendigkeit zum Wassersparen steigt
In der grössten und rentabelsten Sparte Piping Systems sieht sich GF mit seinen Produkten auf dem richtigen Weg, da der Trend zum Wassersparen angesichts der zunehmenden Dürren immer wichtiger werde.
Potential sieht das Unternehmen unter anderem in einem neuen Geschäftsmodell des Kunden Elopack. Das junge Unternehmen betreibt die Wasseraufbereitung als Service-Geschäft. Elopack stellt Container bei Unternehmen auf, welche für die Wiederaufbereitung von gebrauchtem Wasser oder Regenwasser ausgerüstet sind. Das Geschäftsmodell sieht vor, dass die Unternehmen dabei das Wasser, das sieben Tage in der Woche und rund um die Uhr aufbereitet wird, pro Kubikmeter bezahlen.
Einsatz finden diese Container bisher insbesondere in der Pharma- oder der Lebensmittelindustrie, wo reineres Wasser als Trinkwasser für die Produktionsprozesse benötigt wird. Natürlich können diese Container auch für die Trinkwasseraufbereitung benutzt werden. Georg Fischer liefert für die Container die Wasserleitungen, Klappen, Ventile und Sensoren zur Kontrolle der Wasserqualität.
In der Lichtmetallguss-Division Casting Solutions verspricht sich GF Einiges durch die neu erworbene Fähigkeit, grosse Teile für Elektroautomobile zu giessen. Als Beispiel wurde eine Unterbodenstruktur für den hinteren Teil eines PW-Modells genannt. Dieses giesst GF nun in einem Stück, davor wurden für die gleiche Konstruktion 70 Einzelteile verwendet.
Mit dem dabei verwendeten Aluminium-Leichtguss wird gegenüber dem bisher verwendeten Stahl eine Gewichtsersparnis von 40 Prozent erreicht, was bei der zunehmenden Zahl an Elektroautomobilen ein bedeutender Faktor ist.
Finanzziele werden bestätigt
Die zuletzt für die Periode bis 2025 formulierten Finanzziele wurden bestätigt. Aus eigener Kraft will das Unternehmen demnach einen Umsatz von 4,4 Milliarden Franken erreichen. Zudem werden Zukäufe mit einem Umsatz von insgesamt bis zu 600 Millionen Franken angestrebt. Sollten beides gelingen, käme das Traditionsunternehmen bis 2025 auf einen Umsatz von 5 Milliarden Franken.
Als weitere Finanzziele bis 2025 gelten eine operative Gewinnmarge im Bereich von 9 bis 11 Prozent sowie eine Rendite auf dem investierten Kapital (ROIC) von 20 bis 22 Prozent.
Mit der «Strategie 2025» will GF unter anderem über nachhaltige Investitionen das profitable Wachstum beschleunigen. Dies soll über eine raschere Entwicklung von Produkten und Lösungen durch die effiziente Nutzung der Ressourcen und die enge Zusammenarbeit mit den Kunden erreicht werden. (awp/mc/ps)