Givaudan trotz schwierigem Umfeld auf Kurs
Vernier – Givaudan hat 2023 mit weiter steigenden Inputkosten, rückläufigen Volumen und der Frankenstäre zu kämpfen gehabt. Dank Preiserhöhungen und Kosteneinsparungen gelange es organisch dennoch zu wachsen und profitabler zu werden.
«Trotz dem starken Franken, der schwindenden Kauflust der Konsumenten und gestiegenen Inputkosten sind wir der Strategiezielsetzung voraus», sagte denn auch Givaudan-Chef Gilles Andrier am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP anlässlich der Zahlenpräsentation.
Und doch musste der Konzern nach Jahren des Wachstums in Schweizer Franken einen Umsatzrückgang hinnehmen. Das Minus lag bei 2,8 Prozent auf 6,92 Milliarden. Als weiterhin krisenfest erwies sich zwar die Luxusparfümerie. Im Aromengeschäft litten aber gleich mehrere Segmente unter rückläufigen Volumen, so etwa die Bereiche Gesundheit, kulinarische Aromen und Milchprodukte.
Starkes Schlussquartal
Dass das organische Wachstum am Ende mit 4,1 Prozent sogar noch im Rahmen der eigenen Zielbandbreit (4-5%) lag, war einem fullmiantent Schlussquartal (organisch +7,9%) zu verdanken. Nachdem es in den ersten neun Monaten lediglich 2,8 Prozent waren, hatten Analysten im Vorfeld nicht daran geglaubt.
Dank Preiserhöhungen und Kostenmassnahmen stieg auch die Profitabilität. So konnte der Betriebsgewinn (EBITA) trotz tieferem Umsatz mit 1,47 Milliarden Franken knapp gehalten und die entsprechend Marge auf 21,3 von 20,7 Prozent gesteigert werden. Es resultierte ein 4,3 Prozent höherer Reingewinn von 893 Millionen. Die Dividende wird nun um einen auf 68 Franken angehoben.
Strategie bis 2025 auf Kurs
Im neuen Jahr hält CEO Andrier bei einer Rückkehr zu einem Volumenwachstum dank der verbesserten Kostenstruktur gar eine EBITDA-Marge von 23 bis 24 Prozent für möglich. Auch rechnet er nach den starken Anstiegen der letzen beiden Jahren für 2024 nur noch mit einem sehr moderaten Anstieg der Inputkosten. Entsprechend dürfte es nicht mehr zu signifikanten Preiserhöhungen kommen.
Zudem sei Givaudan dank einer breiten geografischen Abstützung gut gegen die Frankenstärke gerüstet, so der Givaudan-Chef weiter. Wegen den Huthi-Angriffe auf dem Roten Meer rechnet der CEO zwar künftig mit längeren Lieferzeiten. Zusätzliche Kosten erwartet er deswegen aber vorerst nicht.
Alles in allem sieht er das Unternehmen bei den Strategieziele bis 2025 damit gut auf Kurs. Im seit 2020 laufenden fünfjährigen Strategiezyklus haben man bisher mit 5,5 Prozent ein organisches Wachstum oberhalb der Zielbandbreite (4-5%) erreicht.
Applaus an der Börse
In Analystenkreisen kommen die Zahlen entsprechend gut an. Die Experten sind besonders vom organischen Wachstum positiv überrascht. Aber auch bei der Profitabilität und beim Reingewinn sehen einige Auguren ihre Prognosen übertroffen.
An der Börse gab es denn auch Applaus. Die Givaudan-Aktie legte bis zum Börsenschluss um 8,3 Prozent auf 3593 Franken zu. (awp/mc/ps)