Vernier – Der Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan brilliert zum Jahresauftakt. Der Branchenprimus übertraf im ersten Quartal mit einem organischen Zuwachs von 7,7 Prozent selbst die kühnsten Analystenerwartungen.
«Ich bin sehr zufrieden, dass wir in einem wegen der Pandemie immer noch sehr unsicheren Umfeld so gut ins Jahr 2021 gestartet sind», sagte Konzernchef Gilles Andrier im Communiqué vom Dienstag. Man habe sich schnell an die veränderten Bedingungen angepasst und die Marktführerschaft ausgebaut.
Dabei spielte Givaudan als Zulieferer von Aromen und Duftstoffen weiterhin in die Hände, dass sich die Leute auch in der Krise mit Pflegeprodukten und Nahrungsmittel versorgen. Zudem profitierte Givaudan von einer Erholung in stark von der Krise betroffenen Bereichen wie der Luxusparfümerie.
Konkret stieg der Umsatz von Januar bis März 2021 um 3,4 Prozent auf 1,67 Milliarden Franken. Um Zu- und Verkäufe sowie um Währungseinflüsse bereinigt lag das Wachstum trotz hoher Vergleichsbasis gar bei 7,7 Prozent, während gemäss AWP-Konsens lediglich ein Plus von 3,7 Prozent erwartet wurde.
Wachstum über alle Bereiche und Regionen hinweg
Dabei trugen die meisten Produktsegmente und Regionen zum Wachstum bei, wobei insbesondere die Schwellenländer mit einem organischen Plus von 14,5 Prozent sehr deutlich zulegten. Besonders stark war das Wachstum in Lateinamerika.
So profitierte die Division «Riechstoffe & Schönheit» von der Krisenfestigkeit der Bereiche Haushalts-, Gesundheits- und Körperpflege. Zudem gab es in der Luxusparfümerie eine anhaltende Verbesserung. Im Vorjahr hatten die Parfüm-Verkäufe noch deutlich stärker unter Beschränkungen insbesondere im Reisedetailhandel gelitten. Zugute kam Givaudan nun, dass die Kunden und Konsumenten inzwischen stärker andere Kanäle wie den Direktverkauf und Online-Handel nutzen.
Und auch in der Division «Geschmack & Wohlbefinden» spielte Givaudan in die Hände, dass sich die Leute auch in Krisenzeiten mit Konsumgütern versorgen müssen. Hier basierte das Wachstum denn auch vor allem auf dem Absatz von verpackten Lebensmitteln, kulinarischen Aromen, Snacks und Getränken.
Weiterhin stark von der Pandemie betroffen war der Bereich Foodservice. Immerhin habe es aber auch hier eine Verbesserung zu 2020 gegeben, da in einigen Märkten Einschränkungen für den Ausser-Haus-Verzehr aufgehoben wurden.
Optimismus für die Zukunft
Insgesamt seien noch immer 16 Prozent des Umsatzes von der Pandemie «stark» betroffen, sagt CEO Andrier an einer Telefonkonferenz. Basierend auf den Zahlen zum ersten Jahresviertel sei er aber optimistisch für das Gesamtjahr 2021.
Eine genau Prognosen zum laufenden Jahr gab Andrier aber wie üblich nicht. Bestätigt wurden indes die Ziele des bis 2025 laufenden Fünfjahresplan. In diesem Zeitraum will Givaudan die Verkäufe über dem Marktdurchschnitt organisch um 4 bis 5 Prozent steigern. Und die Free-Cashflow-Rendite soll gemessen an den Verkäufen über 12 Prozent liegen.
An der Börse gab es angesichts des über Erwarten hohen Wachstums Applaus. Zu Handelsschluss am Dienstag notierten die Givaudan-Aktien 2,1 Prozent im Plus auf 3’844 Franken. (awp/mc/ps)