Givaudan verfehlt Gewinnerwartungen trotz Umsatzwachstum

Givaudan-CEO Gilles Andrier. (Foto: Givaudan)

Vernier – Der weltgrösste Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan ist auch 2019 deutlich gewachsen. Die Profitabilität konnte aber nicht ganz mit der Umsatzentwicklung Schritt halten. Mit ihrer Prognose bis 2020 sehen sich die Genfer derweil auf Kurs.

Konkret stieg der Umsatz 2019 um 12,2 Prozent auf 6,20 Milliarden Franken. Zum Wachstum trugen nicht zuletzt die Übernahme der Firma Naturex sowie diverse andere kleinere Akquisitionen bei. Auch auf vergleichbarer Basis, also währungs- und akquisitionsbereinigt, lag das Plus mit 5,8 Prozent über der mittelfristigen Guidance von 4 bis 5 Prozent.

So sprechen die Genfer im Communiqué von einer «guten» Geschäftsdynamik zum Jahresabschluss. Es sei gelungen, viele neue Geschäfte abzuschliessen. Zudem habe Givaudan Preiserhöhungen durchgesetzt, um den Anstieg der Produktionskosten auszugleichen.

Gewinne verfehlen die Erwartungen
Auf die Margen wirkten sich die höheren Kosten in der Produktion trotz Preismassnahmen verwässernd aus. Zudem war die übernommene Naturex noch nicht so profitabel wie Givaudan. Und auch 2019 fielen wie schon im Vorjahr Kosten von gut 30 Million Franken aus dem Sparprogramm GBS (Givaudan Business Solutions) an.

Unter dem Strich gelange es dem Branchenprimus zwar, den Betriebsgewinn EBITDA um 11,4 Prozent auf 1,28 Milliarden Franken zu steigern. Die entsprechende Margen fiel aber mit 20,6 Prozent etwas tiefer als im Vorjahr (20,7%) aus. Unter dem Strich blieb ein 6,0 Prozent höherer Reingewinn von 702 Millionen.

Die Erwartungen der Analysten hat Givaudan damit zwar verfehlt, den Aktionären winkt dennoch wieder eine höhere Dividende. Der Verwaltungsrat beantragt eine um zwei auf 62 Franken erhöhte Ausschüttung. Seit dem Börsengang im Jahr 2000 wäre dies die 19. Dividendenerhöhung in Folge.

Beide Divisionen mit Wachstum
Wie erwartet trugen beide Divisionen zum Wachstum bei. Die Verkäufe im Riechstoff-Segment lagen bei 2,80 Milliarden Franken, das ist ein Zuwachs von 10,9 Prozent. Givaudan führt das Wachstum auf «starke» Neugeschäfte und die Preiserhöhungen zurück.

Die Aromen-Sparte wuchs derweil um 13,4 Prozent auf 3,40 Milliarden Franken. Auch hier begründet das Unternehmen den Anstieg hauptsächlich mit neuen Geschäftsabschlüssen.

Dabei hätten aller Regionen zum Wachstum beigetragen. In den strategischen Fokusbereichen der Strategie bis 2020 – «Gesundheit und Wohlbefinden» sowie «Naturstoffe» – verzeichneten die Verkäufe zweistellige bzw. einstellige Zuwächse, wie es weiter heisst.

Strategie bis 2020 auf Kurs
Bei der Umsetzung seiner Strategie bis 2020 sieht sich der Aromen- und Duftstoffhersteller auf Kurs. Für den Konzern habe nun das letzte Jahr des fünfjährigen Planzyklus begonnen. Erklärtes Ziel von Givaudan war und ist es, ein profitables Wachstum zu erzielen und einen Mehrwert zu schaffen.

Den Mehrwert will Givaudan dabei gerade auch über gezielte Akquisitionen generieren. So hat das Unternehmen seit 2014 im Einklang mit dieser Wachstumsstrategie bereits 15 Übernahmen getätigt.

Wie erwartet bestätigt der Branchenprimus seine Mittelfristziele bis 2020. Unverändert wird ein organisches Wachstum über dem Marktdurchschnitt von 4 bis 5 Prozent angepeilt. Und Free-Cashflow-Rendite soll gemessen an den Verkäufen in der Bandbreite von 12 bis 17 Prozent liegen. 2019 lag der freie Cashflow bei 12,7 Prozent des Umsatzes.

Aktien zeigen deutliche Erholungsbewegung
Die Givaudan-Aktien zeigen am Freitag im Tagesverlauf eine eindrückliche Erholungsbewegung. Waren die Aktien am Morgen nach der Vorlage von Jahreszahlen noch am SMI-Ende in den Handelstag gestartet, so gehören sie bei Börsenschluss zu den festesten Titeln im Bluechip-Index. Sie legten 2,0 Prozent auf 3154 Franken zu. Gestartet waren sie am Freitagmorgen noch mit einem Abschlag von 2,1 Prozent. (awp/mc/pg)

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