Vernier – Givaudan ist im ersten Quartal 2025 weiter stark gewachsen. Nach dem Rekordjahr 2024 hat der Aromen- und Duftstoffhersteller aber etwas an Schwung verloren. Die im laufenden Jahr nicht zuletzt wegen Zöllen wohl steigenden Inputkosten will Givaudan vollständig an die Kunden weitergeben.
Von Januar bis März 2025 setzte der Lieferant von Aromen und Duftstoffen für Lebensmittel, Parfüms, Haushalts- und Pflegeprodukte 1,98 Milliarden Franken um. Das sind um 8,5 Prozent mehr als noch vor einem Jahr, wie es in der Mitteilung vom Donnerstag heisst.
Übernahmen trugen dabei 1,0 Prozent zum Wachstum bei, hinzu kam ein leicht positiver Währungseffekt von 0,1 Prozent. Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um Währungs- und Übernahmeeffekte, lag das Umsatzwachstum also bei 7,4 Prozent.
Damit bewegt sich der Branchenprimus weiterhin klar über der mittelfristig angepeilten Bandbreite von 4 bis 5 Prozent. Auch die Erwartungen von Analysten wurde übertroffen. Diese hatten gemäss AWP-Konsens mit einen organischen Wachstum von 5,9 Prozent gerechnet.
Boom bei Luxusparfüms hält an
Das Wachstum sei über die Produktesegmente und Regionen hinweg breit abgestützt gewesen, heisst es im Communiqué. Besonders stark legte der Genfer Konzern weiterhin in den sogenannten Wachstumsmärkten Lateinamerika, Naher Osten, Afrika und Südasien zu.
Von den beiden Divisionen war das Wachstum bei den Riechstoffen stärker. Der Umsatz erreichte hier mit 1,01 Milliarden Franken, wobei das organische Wachstum bei 9,8 Prozent lag. Besonders gut lief es einmal mehr in der Luxusparfümerie. Das Segment erreicht trotz des bereits im Vorjahr überdurchschnittlichen Wachstums wieder einen organischen Zuwachs von fast 17 Prozent.
Im Geschäft mit Aromen setzte der Konzern derweil 968 Millionen Franken um. Auf vergleichbarer Basis lag das Wachstum hier bei 5,0 Prozent. Besonders gut lief es den Angaben zufolge bei Snacks, Süsswaren und Getränken. Milchprodukte hätten derweil ein «solides Wachstum» aufgewiesen.
Höhere Inputkosten wegen Zöllen
Wie wohl fast überall sorgt auch bei Givaudan die Zollpolitik der USA für Unsicherheit. Angesichts lokaler Produktionsstätten erfüllt der Genfer Konzern die Forderung von US-Präsident Trump nach «Made in USA» aber ohnehin bereits.
Nur muss Givaudan auch Rohstoffe importieren. Und hier rechnet das Management nun wegen der Zölle mit höheren Kosten. Die steigenden Inputkosten sollen allerdings an die Kunden weitergegeben werden. Ein Blick zurück zeigt, dass das Givaudan stets gelungen ist.
Über eigenen Wachstumsambitionen
Gewinnzahlen werden zu den ungeraden Quartalen jeweils nicht veröffentlicht. Auch einen konkreten Ausblick auf den laufenden Geschäftsgang gab es wie üblich nicht. Die Ziele für den noch bis Ende 2025 laufenden Fünfjahreszyklus bleiben aber bestehen.
Demnach soll das organische Umsatzwachstum über den gesamten Zyklus hinweg durchschnittlich mindestens 4 bis 5 Prozent betragen. Gleichzeitig will das Unternehmen beim Free Cash Flow mindestens 12 Prozent des Umsatzes erreichen.
In den Jahren 2021 bis 2024 lag das Wachstum auf vergleichbarer Basis im Durchschnitt bei 7,2 Prozent pro Jahr. Damit sei es sehr wahrscheinlich, dass die eigenen Wachstumsambitionen bis 2025 übertroffen würden, heisst es. (awp/mc/pg)