Givaudan bleibt auch im dritten Quartal auf Wachstumskurs
Vernier – Der Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan hat seinen Wachstumskurs auch im dritten Quartal 2021 praktisch unvermindert fortgesetzt. Getrieben wurde die Erholung von der Nachfrage nach teuren Parfüms.
Im dritten Quartal legte Givaudan – um Zu- und Verkäufe sowie um Währungseinflüsse bereinigt – um 7,4 Prozent zu. Die Wachstumsrate von 7,9 Prozent aus dem ersten Halbjahr erreichte der Weltmarktführer damit aber nicht mehr ganz.
Insgesamt wuchs der Umsatz laut Mitteilung vom Dienstag in den ersten neun Monaten um 5,8 Prozent auf 5,07 Milliarden. Getragen wurde das Plus von den Schwellenländern, wo die Verkäufe von Januar bis September um 9,2 Prozent zulegten. Lateinamerika schwang mit einem Wachstum von 18 Prozent obenaus. In den «reifen» Märkten ist Givaudan um 6,2 Prozent gewachsen.
Luxusparfümerie über Vorkrisenniveau
Mit Blick auf die Geschäftsbereiche stach in den ersten neun Monaten die Entwicklung der Luxusparfümerie hervor, wo der Umsatz organisch um fast 29 Prozent gestiegen ist. Im vergangenen Jahr hatte der Bereich noch stark unter pandemiebedingten Laden-Schliessungen gelitten. Mittlerweile liegen die Umsätze aber wieder um mehr als 11 Prozent über dem Vorkrisenniveau von 2019.
Auch die anderen Bereiche der Sparte «Riechstoffe & Schönheit» hätten die positiven Trends aus dem ersten Halbjahr fortgesetzt, erklärte Givaudan. Insgesamt wuchs der Umsatz der Sparte seit Anfang Jahr um 8,4 Prozent auf 2,38 Milliarden Franken.
Etwas weniger stark stieg der Absatz der grösseren Sparte «Geschmack & Wohlbefinden», die auf Produkte des täglichen Gebrauchs wie Esswaren oder Pflegeartikel ausgerichtet ist. Hier legte der Umsatz organisch um 7,2 Prozent auf 2,78 Milliarden Franken zu. Zweistellige Wachstumsraten erzielte Givaudan dabei mit alternativen Proteinen, die auch in Fleischersatzprodukten zur Anwendung kommen.
Gewinnzahlen veröffentlicht Givaudan nur zum Halbjahr und zum gesamten Geschäftsjahr.
Ziele bestätigt
An den Mittelfristzielen hält Givaudan fest. Demnach wollen die Genfer bis 2025 jedes Jahr organisch um 4 bis 5 Prozent wachsen. Auf einen konkreten Ausblick auf das laufend Jahr verzichtete das Unternehmen wie üblich.
Auch Akquisitionen gehören zum Marschplan von Givaudan. Bereits am Vorabend hatte das Unternehmen den Kauf der US-Firma DDW angekündigt. Der Hersteller von Naturfarbstoffen hätte 2020 pro-forma 140 Millionen zum Umsatz beigesteuert. Analysten lobten sowohl die Zahlen, als auch die Übernahme.
Aktie gibt nach
Die Börsianer schritten dennoch zu Verkäufen: Die Givaudan-Papiere büssten am Dienstag bis Handelsschluss 2,36% auf 4’186,00 Franken ein, während der Gesamtmarkt – gemessen am SMI – praktisch unverändert blieb. Seit Anfang Jahr ergibt sich damit aber immer noch ein Kursplus von 13 Prozent. Als Grund für die negative Kursentwicklung wurden Sorgen am Markt über die gestiegenen Rohmaterial-Preise genannt. (awp/mc/ps)