Givaudan mit kräftigem Umsatzplus im ersten Quartal
Givaudan-CEO Gilles Andrier. (Foto: Givaudan)
Vernier – Der Aromen- und Riechstoffkonzern Givaudan hat die Anleger mit einem kräftigen Umsatzplus im ersten Quartal 2016 überrascht. Das gute Wachstum sei aber auch auf die relativ niedrigen Vergleichszahlen im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen. An den mittelfristigen Zielen hält das Unternehmen wie erwartet fest. Zudem soll die Dividende kontinuierlich steigen.
Die Verkäufe stiegen um 5,6% auf 1,15 Mrd CHF. Auf vergleichbarer Basis, also in Lokalwährungen sowie Akquisitionen und Veräusserungen ausgerechnet, legte der Umsatz um 5,8% zu, hiess es in einer Mitteilung vom Dienstag.
Der Jahresstart sei dynamisch verlaufen, so Givaudan weiter. Die Projekt-Pipeline bleibe gut gefüllt, und die Geschäftsabschlussraten seien weiter auf einem hohen Niveau. Im ersten Quartal habe man zudem von einem kräftigen Wachstum in Lateinamerika und Asien profitiert, sagte Peter Wullschleger, Media- und Investor Relations-Sprecher, zu AWP. «Die Schwellenländer sind zurück auf das Niveau von 2013.»
Mit den vorgelegten Zahlen hat Givaudan die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) knapp übertroffen, wobei der Bereich Riechstoffe deutlich besser abgeschnitten hat als erwartet.
Riechstoffe ziehen kräftig an
Die Division Riechstoffe zog kräftig an, der Umsatz legte um 8,1% auf 561 Mio CHF zu. Inklusive der im vergangenen August übernommenen Induchem habe das Wachstum in Lokalwährungen sogar bei 9,5% gelegen, so Givaudan.
Besonders kräftig wuchs der Bereich Luxusparfümerie mit 10,1% auf vergleichbarer Basis. Dies wurde durch Neugeschäfte sowie eine relativ geringe Erosionsrate unterstützt. In den Wachstumsmärkten sei der Zuwachs besonders durch Lateinamerika getragen worden. Derweil glichen in den reifen Märkten die zweistelligen Zuwächse in Nordamerika die Rückgänge in Westeuropa mehr als aus.
Der Bereich Konsumgüter steigerte den Umsatz auf vergleichbarer Basis um 9,3%, dank eines zweistelligen Ergebnisses in den Wachstumsmärkten sowie eines soliden Zuwachses in den reifen Märkten. Der Bereich Riechstoff- und Kosmetik-Ingredienzen legte um vergleichsweise geringe 1,1% zu.
Aromen mit solidem Anstieg
In der zweiten Division Aromen lag das Umsatzplus bei soliden 3,4% auf 591 Mio (bereinigt +3,5%) – trotz der schwierigen Wirtschaftslage in den Wachstumsmärkten Afrika und Osteuropa. Positiv ausgewirkt hätten sich die Neugeschäfte und die Ausweitung des bestehenden Geschäfts in Argentinien, Brasilien, Indien und Indonesien sowie die starken Ergebnisse in Japan, Südkorea und Nordamerika.
In der Region Asien-Pazifik erzielte Givaudan mit den Aromen ein vergleichbares Umsatzwachstum von 6,7%, in der Region Europa, Afrika und Naher Osten gingen die Verkäufe hingegen wegen des schwierigen Konjunkturumfelds um 3,0% zurück. Der Umsatz in Lateinamerika kletterte um kräftige 17,2%. Hier hätten Argentinien, Brasilien, Kolumbien und Uruguay besonders starke Ergebnisse erzielt, wodurch die rückläufigen Verkäufe in Mexiko sowie die anhaltenden wirtschaftlichen Probleme in Venezuela relativiert wurden. In Nordamerika stieg der Umsatz um 3,2%.
Ziele bestätigt – Dividende soll weiter steigen
An den mittelfristigen Zielen hält Givaudan wie erwartet fest. Demnach streben die Genfer im Durchschnitt über den Zeitraum 2015 bis 2020 jährlich ein organisches Wachstum von 4 bis 5% an und wollen damit das Marktwachstum übertreffen. Die Free-Cashflow-Rendite soll gemessen an den Verkäufen in der Bandbreite von 12 bis 17% liegen.
Die bestehende Dividendenpraxis soll im Rahmen dieser Ziele beibehalten werden. «Wir bekennen uns klar dazu, dass die Dividende weiterhin jedes Jahr steigen soll», sagte der Unternehmenssprecher.
Analysten äusserten sich positiv zu den Ergebnissen. Givaudan sei «mit Schwung» ins neue Jahr gestartet und habe «einmal mehr abgeliefert», so der Tenor. Allerdings wurde auch von den Experten die tiefe Vergleichsbasis angemerkt – das Tempo dürfte im Jahresverlauf kaum zu halten sein. Die Aktie beendete den Handel am Dienstag mit einem Plus von 2,9% an der Spitze des SMI, der 0,48% dazugewann. (awp/mc/upd/ps)