Givaudan-CEO Gilles Andrier.
Vernier – Der weltgrösste Aromen- und Riechstoff-Hersteller Givaudan hat wieder in den Wachstumsmodus geschaltet. Die Verkäufe haben im ersten Quartal des laufenden Jahres um 4,7% auf 1,060 Mrd CHF zugenommen; zu Lokalwährungen (LW) gerechnet hätte das Plus gar 8,4% betragen. Im laufenden Jahr sei bisher eine hohe Anzahl neuer Vertragsabschlüsse erreicht worden, weshalb das aktuelle Projektportfolio gut ausgestattet sei, erklärte Givaudan am Mittwoch.
Im vergangenen Jahr hatte Givaudan noch einen Umsatzrückgang in Schweizer Franken um 7,6% hinnehmen müssen, während in Lokalwährungen die Verkäufe um 5,2% gewachsen sind. Damit hat sich der negative Währungseffekt zuletzt deutlich abgeschwächt. Givaudan setzt nach Unternehmensangaben weiterhin erfolgreich Preiserhöhungen durch. Damit soll der Anstieg der Rohmaterialkosten ausgeglichen werden. 2011 hatte ein markanter Anstieg der Rohstoffpreise Givaudans Margen empfindlich geschmälert. Gemäss früheren Aussagen soll der Effekt im laufenden Jahr gänzlich durch Preiserhöhungen aufgefangen werden. Mit den zum ersten Quartal 2012 vorgelegten Zahlen hat Givaudan die Schätzungen der Analysten übertroffen.
Starkes Wachstum im Parfümgeschäft
Die Verkäufe der Division Riechstoffe kletterten um 6,8% auf 467,4 Mio CHF (+10,7% in LW), dabei hätten alle drei Geschäftsbereiche ein Umsatzplus in LW verzeichnet. Ein starkes Volumenwachstum verbunden mit den Auswirkungen der Preiserhöhungen hatte im Parfümgeschäft (Luxusparfümerie und Konsumgüter) ein Wachstum in Lokalwährungen von 12,2% zur Folge. Dabei wiesen die Konsumgüter ein Plus von 13,2% auf, getragen von allen Kundengruppen. Die Schwellenmärkte verzeichneten den Angaben zufolge einen zweistelligen Zuwachs, die reifen Märkte hätten einen «deutlichen» Anstieg gemeldet. In der Luxusparfümerie wuchsen die Verkäufe in LW dank neuer Geschäftsabschlüsse und erfolgreicher Produkteinführungen um 9,0%.
Die Verkäufe im Bereich Riechstoff-Ingredienzien erhöhten sich um 1,1% in LW. Das Wachstum sei durch einen hohen einstelligen Zuwachs in den Schwellenmärkten und einen starken zweistelligen Anstieg bei Spezialitäten-Ingredienzien unterstützt worden.
Aromenabsatz legt in Schwellenländern deutlich zu
In der Division Aromen setzte Givaudan 544,9 Mio CHF um, das sind 3,0% mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Das Wachstum in Lokalwährungen wird mit 6,4% beziffert. Die Verkäufe seien insbesondere dank zweistelliger Zuwächse bei bestehenden Produkten in Asien, Lateinamerika und Afrika gestiegen. Neue Geschäftsabschlüsse in Asien-Pazifik, Lateinamerika und Nordamerika, vorrangig im Bereich Getränke und Snacks, hätten die Entwicklung ebenfalls gestützt.
Die Verkäufe in der Region Asien-Pazifik stiegen um 9,4% in LW; dazu hätten China, Indien, Indonesien und Thailand ein zweistelliges Wachstum beigetragen. Die Verkäufe in Europa, Afrika und dem Nahen Osten stiegen um 4,7% in LW. Die Verkäufe in Lateinamerika wiesen ein Wachstum von 14,0% auf; Givaudan hebt hier die Märkte Argentinien, Kolumbien und Mexiko hervor. Die Verkäufe in Nordamerika stiegen schliesslich um 2,9%.
Ziele bekräftigt
Givaudan bekräftigt seine letzten Sommer formulierten Fünfjahresziele. Demnach streben die Genfer jährlich ein organisches Wachstum von 4,5 bis 5,5% an bei einem erwarteten Marktwachstum von 2 bis 3%. Die EBITDA-Marge soll dauerhaft auf einem «branchenführenden» Niveau liegen. Ausserdem soll der freie Cashflow bis 2015 auf 14–16% des Umsatzes gesteigert werden. So bald der angestrebte Verschuldungsgrad von 25% erreicht ist, will Givaudan mehr als 60% des freien Cashflows an die Aktionäre ausschütten, bestätigt Givaudan frühere Aussagen. (awp/mc/upd/ps)