Givaudan-CEO Gilles Andrier.
Vernier – Der weltgrösste Aromen- und Riechstoff-Hersteller Givaudan ist organisch im ersten Quartal 2011 zwar gewachsen, hat wegen des starken Frankens allerdings einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Der Ausblick zu Wachstum und Marge wurde einmal mehr bestätigt.
Die höheren Rohstoffpreise werden derzeit auf die Kunden überwälzt, die volle Wirkung wird aber erst später im Jahr erreicht. Der Umsatz sank in der Berichtsperiode um 5,1% auf 1,012 Mrd CHF, in Lokalwährungen (LW) stieg er allerdings um 3,1%, wie der Genfer Konzern am Freitag mitteilte. Die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens von 1,034 Mrd) wurden damit um rund 2% verfehlt. Das eher geringe organische Wachstum dürfte auch mit dem starken Wachstum im Vorjahr zusammenhängen, als die Kunden ihre Lager wieder aufbauten und der Umsatz in Lokalwährungen entsprechend um 10,6% zulegte.
Preiserhöhungen «erfolgreich» durchgeführt
Zu den angestrebten Preisanhebungen wegen höherer Rohstoffpreise heisst es in der Mitteilung: «In Zusammenarbeit mit den Kunden» führe Givaudan «erfolgreich» Preiserhöhungen durch. Diese würden im Verlauf des zweiten Quartals effektiv und ihren vollen Einfluss im zweiten Halbjahr erreichen. Die Verkäufe in der Division Riechstoffe sanken im ersten Berichtsquartal 2011 um 5,7% auf 467,4 Mio CHF, organisch wuchsen sie allerdings um 1,7%. Im wichtigen Bereich Luxusparfümerie stiegen sie trotz Lageraufbau-Effekt im Vorjahr in Lokalwährungen um 3,1%. Vor allem in Lateinamerika habe ein starkes Wachstum resultiert, so Givaudan. Ausserdem habe man in Europa und Nordamerika einen «guten Zuwachs an neuen Geschäftsabschlüssen» verzeichnet. Wegen der hohen Vorjahres-Vergleichszahlen ergab sich allerdings ein «leichter Rückgang» auf diesen Märkten.
Starker Franken belastet Aromengeschäft
Die Verkäufe im Geschäftsbereich Konsumgüter nahmen in Lokalwährungen um 0,7% zu. In den Schwellenländern seien die Zahlen nach den stark zweistelligen Vorjahreswerten auf dem Niveau des Vorjahres gelegen. In den reifen Märkten sei ein leichtes Wachstum verzeichnet worden, mit einer leichten Abnahme in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Für Nordamerika spricht Givaudan von einem «guten Wachstum». Die Division Aromen verzeichnete Verkäufe von 544,9 Mio CHF, was einem Rückgang in Franken um 4,5%, aber einem Wachstum um 4,2% in Lokalwährungen entspricht. In der Region Asien-Pazifik und in Lateinamerika lieferte das bestehende Geschäft den Angaben zufolge die stärksten Beiträge zu diesem Wachstum. In Nordamerika und den Schwellenmärkten Europas, Afrikas und des Nahen Ostens sei diese Entwicklung durch neue Geschäftsabschlüsse ergänzt worden. Neue Geschäftsabschlüsse habe es u.a. bei Getränken, kulinarischen Aromen, Süsswaren und bei Gesundheits- und Wellness-Anwendungen gegeben.
Zuversichtlicher Ausblick bekräftigt
Weiter zuversichtlich zeigt sich der Konzern für die Zukunft und bestätigt entsprechend den Ausblick. Die Hauptziele für die nächsten fünf Jahre sind ein organisches Wachstum von 4,5 bis 5,5% pro Jahr (bei einem erwarteten Marktwachstum von 2–3%) sowie die weitere Eroberung von Marktanteilen. Durch die konsequente Umsetzung einer 5-Säulen-Wachstumsstrategie (Schwellenmärkte, Gesundheit und Wohlbefinden, gezielte Erweiterung von Marktanteilen bei ausgewählten Kunden und Segmenten, nachhaltige Beschaffung von Rohstoffen sowie Innovation) wolle man den Gesamtmarkt übertreffen, eine «branchenführende EBITDA-Marge dauerhaft sichern» und gleichzeitig den freien Cashflow bis 2015 auf 14–16% der Verkäufe steigern, heisst es. Givaudan will ausserdem mehr als 60% des freien Cashflows an die Aktionäre auszuschütten, sobald der angestrebte Verschuldungsgrad von 25% erreicht ist. (awp/mc/ps)