Givaudan setzt Umsatzwachstum fort
Vernier – Beim Genfer Aromen- und Riechstoffkonzern Givaudan hat sich das Wachstum in den ersten neun Monaten fortgesetzt. Beide Divisionen legten zu, besonders die Riechstoffe wussten zu überzeugen. Auch Preiserhöhungen will der Konzern weiter durchsetzen, um damit die höheren Rohstoffkosten auszugleichen. Gerade aber die grossen Kunden sind selbst unter Druck, weshalb die Verhandlungen noch andauern.
Alle Regionen und Produktsegmente sowie die neu erworbenen Unternehmen trugen zum Wachstum bei. Insgesamt stieg der Umsatz um 5,7 Prozent auf 4,07 Milliarden Franken. Dabei zogen die Verkäufe bei den Riechstoffen um 6,6 Prozent auf 1,88 Milliarden an, die Aromen legten um 4,8 Prozent auf 2,20 Milliarden zu. Die Erwartungen der Analysten wurden durchwegs leicht übertroffen und auch Givaudan zeigt sich zufrieden mit den Resultaten. Aufgrund der hohen Vergleichsbasis habe man solche Ergebnisse nicht erwarten können, sagte ein Sprecher am Dienstag gegenüber AWP.
Riechstoffe stärker gefragt – Ziele bestätigt
Bei den Riechstoffen sorgte insbesondere die Luxusparfümerie mit einem Wachstum um 12 Prozent für einen kräftigen Beitrag. Aber auch Riechstoffingredienzien und Active Beauty sowie die Konsumgüter setzten mehr um. Auch die übernommenen Unternehmen trugen zum Umsatzplus bei – allein die im Juni erworbene Expressions Parfumées mit 27 Millionen Franken.
In der Division Aromen sei die Geschäftsdynamik in allen Regionen stark gewesen, hiess es weiter. Zudem trugen die im Mai übernommene Centroflora Nutra 6 Millionen und Naturex seit September 35 Millionen Franken zu den Verkäufen bei. Nach Segmenten leisteten sowohl Getränke, Milchprodukte und Süsswaren sowie Snacks einen positiven Beitrag. Regional gesehen legte Lateinamerika mit knapp 14 Prozent Umsatzplus am stärksten zu.
Wie erwartet bestätigte Givaudan die geltenden Mittelfristziele. Demnach strebt das Unternehmen jährlich ein organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent an und will damit das Marktwachstum übertreffen. Die Free-Cashflow-Rendite soll gemessen an den Verkäufen in der Bandbreite von 12 bis 17 Prozent liegen. Die bestehende Dividendenpraxis soll im Rahmen dieser Ziele beibehalten werden.
Analysten loben – Aktie fällt
Analysten finden durchwegs lobende Worte für die Zahlen. Überraschenderweise habe es im dritten Quartal trotz einer anspruchsvollen Vergleichsbasis keine Wachstumsverlangsamung gegeben, heisst es unter anderem bei der ZKB. Wie Barclays stellen auch andere Experten hierbei das «beeindruckende» Wachstum der Riechstoff-Division heraus. Ob die Marge allerdings mit dem Umsatzwachstum Schritt halten konnte, bezweifeln einige. Langfristig bleibe Givaudan aber klar auf Kurs.
Am Markt wurde die Aktie am Dienstag von Gewinnmitnahmen geplagt, nachdem die Titel seit ihrem Tief im Februar kontinuierlich gestiegen sind. Die Papiere schlossen um 1,4 im Minus Prozent als eine der schwächsten Titel im insgesamt unveränderten SMI. (awp/mc/ps)