Givaudan-CEO Gilles Andrier.
Vernier – Der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan hat im Geschäftsjahr 2014 zwar nur leicht mehr umgesetzt, dafür aber deutlich mehr verdient. Wachstumstreiber waren einmal mehr die Schwellenländer. Zudem wurden die Mittelfristziele bekräftigt und die Aktionäre dürfen sich über die 14. Dividendenerhöhung in Folge freuen. Die Erwartungen der Analysten wurden fast genau getroffen.
Der Umsatz stieg um 0,8% auf 4,404 Mrd CHF, wobei die Verkäufe in Lokalwährungen mit plus 3,7% deutlich stärker gewachsen sind. Der Reingewinn legte derweil kräftig um knapp 15% auf 563 Mio zu, wie die Gesellschaft am Donnerstag mitteilte. Hierin enthalten ist allerdings ein bereits zum Halbjahr bekannter Einmalgewinn aus einem Grundstücksverkauf in Höhe von 42 Mio CHF. Pro Aktie lag der Reingewinn bei 61,18 CHF nach 53,43 CHF.
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA kletterte um 8,5% auf 1’053 Mio CHF. Die entsprechende Marge betrug damit 23,9%, nach 22,2% im Vorjahr. Der Gewinn auf der Stufe EBIT nahm um 9,6% auf 760 Mio zu.
Dividende zum 14. Mal in Folge erhöht
Die Bruttomarge legte weiter zu und betrug 46,0% (44,7%). Givaudan nennt als Hauptgründe die positive Hebelwirkung der Volumengewinne sowie niedrigere operative Kosten durch die Schliessung der Aromenfabriken in Bromborough, Grossbritannien sowie in Kemptthal in der Schweiz.
Trotz eines höheren EBITDA fiel der freie Cashflow mit 806 Mio CHF etwas tiefer aus als im Vorjahr mit 888 Mio CHF. Er betrug nun noch 13,7% der Verkäufe. Der Rückgang wird durch den erhöhten kurzfristigen Bedarf an Betriebskapital erklärt – die Kundenforderungen zum Jahresende seien aussergewöhnlich hoch gewesen.
Dennoch können sich die Aktionäre auf die 14. Dividendenerhöhung in Folge freuen. Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung die Ausschüttung einer Bardividende von 50,00 CHF je Aktie vorschlagen, 6,4% mehr als im Vorjahr.
Riechstoffe stärker als Aromen
Die Division Riechstoffe meldet einen Umsatzanstieg um 1,2% auf 2,1 Mrd CHF (+3,6% in Lokalwährungen, LW). Der EBITDA stieg leicht um 0,2% auf 505 Mio CHF, die Marge ging indes auf 23,9% von 24,2% zurück.
Dabei stiegen die Verkäufe in LW im Bereich Luxusparfümerie um 2,5%, der Bereich Konsumgüter erzielte ein Plus von 3,3%. Beide Bereiche verdanken diesen Anstieg insbesondere dem stärkeren Wachstum in den Schwellenländern. Der Bereich Riechstoff- und Kosmetik-Ingedienzien setzte dank eines erfreulichen Zuwachses aller Produktgruppen, insbesondere der Spezialitäten-Ingredienzen, deutliche 7,4% mehr um.
In der Division Aromen lag das Umsatzplus bei 0,4% auf 2,3 Mrd (+3,7% in LW). Der EBITDA kletterte jedoch um gut 17% auf 548 Mio CHF, die Marge stieg auf 23,9% von zuvor 20,4%. Hier spielte jedoch der Einmalgewinn aus dem Grundstücksverkauf in Dübendorf eine Rolle. Von den Bereichen leisteten erneut den grössten Beitrag die Sparten Getränke, Milchprodukte und Snacks.
Nach Regionen hat Lateinamerika mit einem Umsatzplus in LW von 10,7% erneut die Nase vorn. Besonders hervorzuheben seien Argentinien und Brasilien. In Asien-Pazifik lag der Zuwachs bei 3,9%. In Europa, Afrika und Naher Osten setzte Givaudan 2,3% mehr um, genauso wie in Nordamerika.
Die Schwellenländer insgesamt verzeichneten mit 7,0% ein deutlich stärkeres Wachstum als die reifen Märkte (+1,1%) und ihr Umsatzanteil wuchs von 45 auf 46%.
Ziele bestätigt
Givaudan bekräftigt zudem die Mittelfristziele. Demnach streben die Genfer jährlich ein organisches Wachstum von 4,5 bis 5,5% an bei einem erwarteten Marktwachstum von 2 bis 3%. Die EBITDA-Marge soll dauerhaft auf einem «branchenführenden» Niveau liegen. Ausserdem soll der freie Cashflow bis 2015 auf 14-16% des Umsatzes gehalten werden.
Das Unternehmen bekräftigte ferner die Absicht, mehr als 60% des freien Cashflows an die Aktionäre ausschütten und am Ziel eines mittelfristigen Verschuldungsgrades von unter 25% festzuhalten. Dieser lag zum Jahresende bei 17% gegenüber 18% Ende 2013. (awp/mc/upd/ps)