Givaudan steigert Gewinn im 1. Halbjahr deutlich
Givaudan-CEO Gilles Andrier. (Foto: Givaudan)
Vernier – Der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan hat im ersten Halbjahr 2015 trotz eines minimal tieferen Umsatzes deutlich mehr verdient. Zudem sieht sich das Unternehmen mit seinen Zielen für 2015 auf Kurs und hält auch an der mittelfristigen Planung fest. Ende August wird dann die neue Strategie für 2020 publiziert.
Derweil dämpfte CEO Gilles Andrier die Erwartungen an die neuen Ziele bereits etwas. Man solle nicht mit einer «Revolution» mit Blick auf das Umsatzwachstum oder die Profitabilität rechnen, sagte er im Interview mit AWP. Grosse Überraschungen erwartet der Firmenchef auch für die zweite Jahreshälfte nicht, er sehe keine radikalen Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld.
Umsatz stagniert – Gewinn steigt deutlich
Die Verkäufe gingen leicht um 0,3% auf 2,18 Mrd CHF zurück. Auf vergleichbarer Basis wären sie allerdings um 1,3% gestiegen. Der Reingewinn stieg derweil kräftig um 11% auf 339 Mio, der Gewinn pro Aktie betrug 36,82 CHF (VJ 33,13 CHF), heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. Neben eines einmaligen und nicht liquiditätswirksamen Gewinns durch die Änderung bei Pensionsplänen in Höhe von 20 Mio CHF (im Vorjahr fiel ein positiver Einmalgewinn durch einen Grundstücksverkauf von 38 Mio an) führen Analysten den hohen Gewinnanstieg auch auf die tiefere Steuerquote zurück.
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA stieg minimal um 0,6% auf 566 Mio CHF; daraus errechnet sich eine Marge von 25,9%, nach 25,6% im Vorjahr. In Lokalwährungen ergab sich ein Anstieg des EBITDA um 6,4%. Der freie Cashflow stieg von 178 Mio auf 248 Mio CHF und damit auf rund 11,4% der Verkäufe. Mit diesen Zahlen hat Givaudan die Schätzungen der Analysten besonders mit Blick auf die Profitabilität deutlich übertroffen.
Division Aromen schneidet besser ab
Bei der Entwicklung der Divisionen schneidet der Bereich Aromen besser ab die Sparte Riechstoffe. So stagnierte der Umsatz der Division Riechstoffe auf vergleichbarer Basis bei 1,02 Mrd CHF, in Franken entspricht dies einem Rückgang um 1,1%. Schliesst man die im vergangenen Juni übernommene Soliance mit ein lag das Wachstum in Lokalwährungen bei 1,4%. Der EBITDA der Sparte sank um 3,2% auf 244 Mio CHF.
Die Division Aromen erzielte derweil einen Umsatz von 1,16 Mrd, woraus sich ein Anstieg von 2,6% auf vergleichbarer Basis bzw. ein Plus von 0,4% in Franken errechnet. Besonders im zweiten Quartal seien die Verkäufe unter dem Einfluss des starken Wachstums in den reifen Märkten sowie in den Schwellenmärkten im Raum Asien-Pazifik und Lateinamerika gestiegen. Derweil leide das Wachstum in Osteuropa, Afrika und im nahen Osten unter der Wirtschaftslage. Der EBITDA verbesserte sich in der Aromen-Sparte um 3,9% auf 322 Mio CHF.
Ziele bestätigt
Die Umsetzung der Ziele für 2015 verlaufe nach Plan, heisst es. «Mit dem wichtigen Free Cashflow-Ziel von 14-16% auf einem sehr guten Weg», sagte CEO Andrier. Die Projektpipeline sowie die Geschäftsabschlussraten blieben auf einem hohen Niveau. Ferner bekräftigt Givaudan seine noch gültigen Fünfjahresziele. Demnach streben die Genfer jährlich ein organisches Wachstum von 4,5 bis 5,5% an bei einem erwarteten Marktwachstum von 2 bis 3% an sowie weitere Marktanteilsgewinne.
Die EBITDA-Marge soll dauerhaft auf einem «branchenführenden» Niveau liegen. Ausserdem soll der freie Cashflow bis 2015 auf 14-16% des Umsatzes gesteigert werden. Zudem sollen mehr als 60% des freien Cashflows ausgeschüttet werden und der Verschuldungsgrad soll bei unter 25% liegen. (awp/mc/pg)