Givaudan-CEO Gilles Andrier. (Foto: Givaudan)
Vernier – Der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan ist im ersten Halbjahr 2016 weiter gewachsen und hat dabei den Gewinn gesteigert. Insbesondere in der Division Riechstoffe nahmen die Verkäufe deutlich zu. An den mittelfristigen Zielen hält das Unternehmen fest und will auch die Divididendenausschüttung weiter erhöhen. An der Börse werden die Neuigkeiten freundlich aufgenommen, und die Aktie wird auf einem neuen Allzeithoch gehandelt.
Der Umsatz erhöhte sich im ersten Semester um rund 7% auf 2,33 Mrd CHF. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA kletterte sogar um fast 13% auf 638 Mio, bei einer Marge von 27,3%, nach 25,9% im Vorjahr, wie Givaudan am Montag mitteilt. Begünstigt wurde das Ergebnis dabei durch einen Sondergewinn über 55 Mio CHF, wobei auch im Vorjahr ein einmaliger Gewinn von 20 Mio CHF verbucht worden war. Unter dem Strich legte der Reingewinn um 7,6% auf 368 Mio zu.
Division Riechstoffe wächst kräftig
Mit Blick auf die beiden Divisionen resultierte insbesondere im Bereich Riechstoffe ein kräftiges Wachstum. Die Verkäufe stiegen auf vergleichbarer Basis um fast 10% auf 1,13 Mio CHF. Schliesst man die im vergangenen August übernommene Induchem mit ein, lag das Wachstum in Lokalwährungen gar bei 11%.
Das starke Wachstum bei den Riechstoffen sei hauptsächlich auf die gute Entwicklung in den Schwellenländern zurückzuführen, so CEO Gilles Andrier gegenüber AWP. Allerdings räumte er ein, dass auch die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr sehr schwach gewesen sei.
Die Division Aromen erzielte derweil einen Umsatz von 1,20 Mrd, woraus sich ein Anstieg von 3,0% auf vergleichbarer Basis bzw. ein Plus von 3,5% in Franken errechnet. Bei den Regionen hätten sich vor allem Lateinamerika (+17%) und Asien-Pazifik (+4,8%) positiv entwickelt. Auch in Nordamerika stiegen die Verkäufe um 0,4% an, dagegen resultierte für Europa, Afrika und Naher Osten ein leichter Rückgang um 0,7%.
Ziele bestätigt – Aktie auf Rekordhoch
Für das laufende Jahr gab Givaudan wie üblich keine Prognosen ab. Das Wachstum werde im zweiten Semester aufgrund der höheren Vergleichsbasis aber sicher nicht auf dem Niveau des ersten Halbjahrs sein, so Andrier weiter. An der Dividendenpolitik will Givaudan weiter festhalten.
Auch an den mittelfristigen Zielen hält das Unternehmen fest. Demnach streben die Genfer im Durchschnitt über den Zeitraum 2015 bis 2020 jährlich ein organisches Wachstum von 4 bis 5% an und wollen damit das Marktwachstum übertreffen. Die Free-Cashflow-Rendite soll gemessen an den Verkäufen in der Bandbreite von 12 bis 17% liegen. Im ersten Semester lag die Rendite bei lediglich 7,4%, was auf Givauden mit einer temporären Erhöhung des Betriebskapitals begründet.
Analysten äusserten sich positiv zu den Ergebnissen und zeigten sich inbesondere vom starken organischen Wachstum überrascht. Zudem habe die Profitabilität auch unter Ausschluss des Sondereffekts das Rekordniveau des Vorjahres erreicht, hiess es. Die Aktie hat im Handelsverlauf am Montag die bisherigen Höchstmarken durchbrochen und schloss am Ende mit einem Plus von 2,4% an der Spitze des wenig veränderten SMI. (awp/mc/upd/ps)