Givaudan: Deutliches Umsatzminus in Franken

Gilles Andrier

Givaudan-CEO Gilles Andrier.

Vernier – Der weltgrösste Aromen- und Riechstoff-Hersteller Givaudan hat aufgrund der Währungsentwicklung in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2011 zwar einen deutlichen Umsatzrückgang in Franken erlitten, ist in Lokalwährungen aber klar gewachsen. Entsprechend gibt er sich mittelfristig optimistisch und bestätigt die letztes Jahr neu aufgestellten Ziele.

Der Konzernumsatz sank um 9,5% auf 2,97 Mrd CHF, in Lokalwährungen (LW) stieg er dagegen um 4,7%. Die Verkäufe im Bereich Riechstoffe sanken um 9,4% auf 1,40 Mrd CHF (+4,4% in LW), in der Division Aromen lag das Minus bei 9,6% auf 1,58 Mrd CHF (+5,0% in LW), wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Für das dritte Quartal allein lag das Minus für den Konzernumsatz bei 10,9%, in LW waren es +5,4%. Die Zahlen lagen insgesamt sehr genau im Bereich der Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens).

Leichtes Wachstum noch bei Luxusparfümerie

In der Division Riechstoffe stieg der Umsatz mit Luxusparfüms in lokalen Währungen um 1,3%, obwohl die Vergleichswerte von 2010 bereits hoch gewesen seien, wie es heisst. Das Wachstum in Lateinamerika und Nordamerika sei durch die Einführung neuer Parfüms gestützt worden, die Verkäufe in Europa hätten dagegen unter den hohen Vergleichswerten des Vorjahres gelegen. Der Geschäftsbereich Konsumgüter wies den Angaben zufolge in der Berichtsperiode ein Plus von 5,1% in Lokalwährungen aus. Die gute Geschäftsdynamik sei dabei in allen Regionen und Kundengruppen in reifen wie in aufstrebenden Märkten zu spüren gewesen. Die Region Asien-Pazifik habe aufgrund des Geschäfts mit internationalen Kunden das stärkste Wachstum aufgewiesen. Die Verkäufe im Bereich Riechstoff-Ingredienzien zogen um 5,3% in Lokalwährungen an.

Aromen: Starkes Wachstum in Schwellenländern
In der Division Aromen haben laut Mitteilung alle Regionen infolge neuer Geschäftsabschlüsse und eines Ausbaus der vorhandenen Portfolios einen Anstieg ausgewiesen, wobei die Sparten Getränke, Milchprodukte, kulinarische Aromen und Snacks weltweit weiter expandierten. Das Wachstum sei in den Schwellenmärkten besonders stark ausgefallen, da sich die Dynamik im dritten Quartal verbessert habe, heisst es. Die Verkäufe in der Region Asien-Pazifik stiegen in Lokalwährungen um 10,7%, wobei die Hauptwachstumstreiber die Schwellenmärkte China und Indien sowie die gute Entwicklung in Japan gewesen seien. Die aufstrebenden und reifen Märkte in Europa, Afrika und dem Nahen Osten wiesen insgesamt ein Umsatzwachstum von 4,4% in Lokalwährungen aus.

Preise sollten 2012 gänzlich überwälzt sein
Givaudan versucht seit geraumer Zeit die deutlich gestiegenen Rohstoffkosten auf die Kunden zu überwälzen. Zuletzt im August sprach der Konzern für dieses Jahr von rund 15% höheren Produktionskosten gegenüber dem Vorjahr. Der Konzern schreibt nun heute dazu, Preiseröhungen würden «in Zusammenarbeit mit den Kunden erfolgreich umgesetzt», wodurch die Auswirkungen der gestiegenen Rohstoffpreise 2011 zur Hälfte und 2012 gänzlich aufgefangen werden sollten.

Ausblick bestätigt
Für die weitere Zukunft gibt sich der Konzern optimistisch. Man verfüge weiterhin über eine «gut gefüllte Projektpipeline und eine Gewinnrate auf kontinuierlich hohem Niveau», heisst es. Entsprechend werden die letztes Jahr neu aufgestellten Fünfjahresziele bestätigt. Das Hauptziel dabei ist ein organisches Wachstum von 4,5 bis 5,5% pro Jahr (erwartetes Marktwachstum 2–3%) sowie eine dauerhaft «branchenführende EBITDA-Marge». Ausserdem soll der freie Cashflow bis 2015 auf 14–16% des Umsatzes gesteigert werden. Sobald der angestrebte Verschuldungsgrad von 25% erreicht ist (33% Ende H1 2011), will Givaudan ausserdem mehr als 60% davon an die Aktionäre ausschütten. (awp/mc/upd/ps)

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