Glencore plant Kapitalerhöhung von bis zu 2,5 Mrd Dollar

Rohstoffe

(Foto: ted007 - Fotolia.com)

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Baar – Glencore plant aufgrund der schwachen Rohstoffmärkte umfangreiche Massnahmen im Volumen von gesamt 10,2 Mrd USD, um seine Schulden zu reduzieren. Dazu zählen eine Kapitalerhöhung im Volumen von bis zu 2,5 Mrd USD, die Streichung von Dividendenzahlungen, Kostensenkungen und der Verkauf von Unternehmensteilen, wie das Unternehmen am Montag mitteilt.

Damit sollen die Verbindlichkeiten bis Ende 2016 auf einen Wert in den «niedrigen 20-Mrd-USD-Bereich» sinken, statt der bisher genannten 27 Mrd. Das Unternehmen bestätigt daneben sein EBIT-Ziel für das laufende Jahr.

Von der geplanten Kapitalerhöhung seien 78% bereits von der Citi und Morgan Stanley garantiert worden, heisst es weiter. Zudem sichert das Top-Management von Glencore, inklusive CEO, CFO und verschiedene Verwaltungsratsmitglieder, zu, die restlichen 22% zu zeichnen. Weitere Details zu der geplanten Kapitalerhöhung sollen zu gegebener Zeit veröffentlicht werden.

Weitere Massnahmen im Volumen von bis zu 7,7 Mrd Dollar
Das Volumen der weiteren bis Ende 2016 geplanten Massnahmen wird auf bis zu 7,7 Mrd USD beziffert. Dazu zählen die Aussetzung der Schlussdividende 2015 (Volumen 1,6 Mrd USD) sowie der Zwischendividende 2016 (0,8 Mrd). Weitere 1,5 Mrd sollen durch eine Reduktion des Working Capital erzielt werden. Mit dem Verkauf von Unternehmensteilen und Beteiligungen will Glencore weitere 2,0 Mrd USD vereinnahmen.

Die Reduktion der langfristigen Verbindlichkeiten soll zwischen 500 und 800 Mio USD an niedrigeren Kosten bringen. 500 Mio bis zu 1 Mrd sollen durch geringere Investitionen erzielt werden.

Katanga und Mopani auf dem Prüfstand
Auf der operativen Seite werden die Aktivitäten der Minen Katanga und Mopani überprüft, wie es weiter heisst. Dabei bestehe auch die Möglichkeit der Einstellung der Produktion bis zur Umsetzung der geplanten Kostensparmassnahmen. Ein Produktionsstopp von rund 18 Monaten würde das Kupferangebot auf dem Markt um rund 400’000 Tonnen vermindern, schreibt Glencore weiter.

Guidance 2015 bestätigt
Glencore-CEO Ivan Glasenberg nennt in der Medienmitteilung die Reaktionen von Aktionären auf Marktspekulationen in Bezug auf die Nachhaltigkeit der Verschuldungsgrades des Unternehmens als Motivation für die Schritte. Damit wolle das Unternehmen sein Bestreben unterstreichen, die Ergebnisse im derzeitig unsicheren Marktumfeld zu sichern. Die Schritte hätten keinen Einfluss auf das Kerngeschäft oder den Wert der Beteiligungen insgesamt.

Im Falle eines länger andauernden schwachen Preisumfeldes soll damit vielmehr der Prozess des Schuldenabbaus auf vernünftige Art und Weise beschleunigt, die zukünftige Cash Flow Generierung gesichert und die Finanz- und Kredit-Kennzahlen stabil gehalten werden, schreibt Glencore weiter.

Langfristig bleibt das Management für das Geschäft optimistisch. Das Ziel eines EBIT von 2,5 bis 2,6 Mrd USD im Gesamtjahr 2015 wird bekräftigt und auch für die Langfrist-Guidance von 2,7 bis 3,7 Mrd sei man optimistisch, heisst es weiter.

Reinverlust von fast 700 Mio Dollar im 1. Halbjahr
Glencore hatte im ersten Halbjahr einen geringeren Umsatz ausgewiesen und einen Reinverlust in Höhe von 676 Mio USD verbucht. Die Aktien haben an der Börse in London im Jahresverlauf ihren Wert auf zuletzt rund 1,45 GBP (Schlusskurs Freitag) mehr als halbiert. (awp/mc/pg)

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