Glencore rechnet mit robuster Rohstoff-Nachfrage
Glencore-CEO Ivan Glasenberg.
Zürich – Der weltgrösste Rohstoffhändler Glencore geht von einer robusten Nachfrage nach Rohstoffen aus, sofern kein Zusammenbruch der Weltwirtschaft wie 2008 ansteht. «China absorbiert rund die Hälfte der weltweit geförderten Rohstoffe. Schwächt sich das chinesische Wirtschaftswachstum wie erwartet auf rund 8% ab, müsste das Angebot jährlich noch immer um 4% zunehmen, damit China ausreichend mit Rohstoffen beliefert werden kann», sagte CEO Ivan Glasenberg der «Finanz und Wirtschaft» vom Damstag. Das sei durch die Minenindustrie nicht einfach zu bewerkstelligen.
Die steigende Betriebskosten bereiten dem CEO keine grösseren Sorgen. «Konzernweit nahmen unsere Betriebskosten im ersten Halbjahr um 7% zu. Das ist besser als im Fall der meisten Wettbewerber», so Glasenberg. Es sei zudem gelungen, die Investitionen für neue Minenprojekte auf Budgetkurs zu halten.
Kein Hinweis auf mögliche Erhöhung des Xstrata-Anteils
Viele Bergbaukonzerne sind derzeit damit beschäftigt, ihre Kapazitäten zu erweitern. Der Glencore-CEO hält ein Überangebot aber für unwahrscheinlich. China und Indien zählten zusammen rund 2,2 Mrd Einwohner. Gelinge es, ihre geringen Pro-Kopf-Einkommen nur leicht zu erhöhen, werde das weiterhin eine enorme Nachfrage nach Rohstoffen auslösen. «Das Problem ist nicht der Konsum, sondern die Frage, wie er befriedigt werden kann», so Glasenberg. Sei das Angebot unzureichend, stiegen die Inflationskosten. Zu einer möglichen Erhöhung des Xstrata-Anteils auf eine Mehrheitsbeteiligung wollte sich der CEO nicht äussern. (awp/mc/ps)