Goldbach Group-CEO Klaus Kappeler.
Küsnacht – Die Goldbach Group hat ihre operative Ertragskraft im abgelaufenen Jahr deutlich gesteigert. Nicht mithalten vermochte dagegen der Reingewinn, welcher durch verschiedene Sonderfaktoren belastet wurde. Im laufenden Jahr will Goldbach sowohl bezüglich Umsatz wie auch EBIT zweistellig wachsen.
Der Konzern-EBIT nach IFRS erhöhte sich 2010 um 92,7% auf 22,7 Mio CHF. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 6,8% nach 6,1% im Vorjahr und erreichte damit mehr oder weniger die von CEO Klaus Kappeler in Aussicht gestellten «gegen 7%». Der den Aktionären zurechenbare Konzerngewinn nach IFRS erhöhte sich um 6,7% auf 5,1 Mio CHF, wie die Werbevermarkterin am Donnerstag in einer Mitteilung schreibt.
Rumänisches Print-Geschäft im Ergebnis enthalten
Im Ergebnis nach IFRS enthalten ist das nicht mehr zum Kerngeschäft gehörende rumänische Print-Geschäft. Weil dieser Unternehmensbereich nur teilweise veräussert worden sei, sei er in Übereinstimmung mit den IFRS-Bestimmungen wieder in das fortzuführende Geschäft einbezogen worden. Entsprechend angepasst wurden auch die Vorjahreszahlen. Das rumänische Print-Geschäft erzielte einen Umsatz von 7,3 Mio CHF und schrieb einen Verlust von 1,6 Mio. Belastend wirkten 2010 zudem weitere einmalige Sondereffekte im Zusammenhang mit Unternehmenskäufen und -verkäufen. Diese schmälerten das Ergebnis netto um 2,3 Mio CHF.
Dividende von 0,71 Franken vorgeschlagen
Bereinigt um den rumänischen Print-Bereich sowie die Sondereffekte resultierte im Kerngeschäft ein EBIT von 21,7 Mio CHF (+16,9%) und ein Jahresgewinn von 9,0 Mio CHF (+13,1%). Der Verwaltungsrat schlägt den Aktionären die Ausschüttung einer auf 0,71 (VJ 0,63) CHF erhöhten Dividende vor. Mit den ausgewiesenen Zahlen übertrifft die Gruppe die Konsensschätzungen bezüglich Betriebsergebnis. Analysten hatten gemessen am AWP-Konsens einen EBIT von 21,1 Mio CHF prognostiziert. Der Umsatz nach IFRS stieg um 5,2% auf 334,5 Mio CHF. Im Kerngeschäft legte die Goldbach Group 6,8% auf 327,2 Mio CHF zu. Der Umsatzanteil des internationalen Geschäftes erhöhte sich leicht auf 21% nach 20%.
Zweistelliges Wachstum im TV-Geschäft
Das neu unter Goldbach Media am Markt auftretende Offline-Segment steigerte seinen Erlös im abgelaufenen Jahr um 8% auf 208,6 Mio CHF. Goldbach habe von der anhaltenden Verlagerung von Werbung in elektronische Medien profitiert und sei im TV-Geschäft in der Schweiz zweistellig gewachsen. Der EBIT im Offline-Bereich verbesserte sich um 13,5% auf 21,3 Mio CHF, die entsprechende Marge beträgt damit 10,2% nach 9,7% im Vorjahr.
Grosse regionale Unterschiede
Der Online-Bereich erzielte einen Umsatz von 119,6 Mio CHF (+4,5%). Die bereits im ersten Semester beobachtete regionalen Unterschiede hätten sich im Gesamtjahr bestätigt. Osteuropa habe im hohen zweistelligen Bereich zugelegt, während das Geschäft in den adriatischen Ländern noch nicht in Fahrt gekommen sei. In der Schweiz stand die Verbesserung der Margen im Vordergrund, weshalb bewusst auf gewisse Umsätze verzichtet wurde. Nach IFRS stieg der Segments-EBIT um 112% auf 7,9 Mio CHF, die Marge unter Einberechnung aller Sonderfaktoren beträgt damit 6,6%. Im Kernbereich verbesserte sich die EBIT-Marge auf 4,6% nach 3,2% im Vorjahr
Eigenkapitalquote auf 28,8% vermindert
Die Eigenkapitalquote verminderte sich als Folge des Erwerbs von Anteilen bereits konsolidierter Tochtergesellschaften und aufgrund von Fremdwährungseffekten auf 28,8% (VJ 40,2%). Die flüssigen Mittel erhöhten sich um 52% auf 67,7 Mio CHF. Im laufenden Jahr erwartet die Goldbach Group ein zweistelliges Umsatz- und EBIT-Wachstum. Einen markanten Umsatzschub würden die im Offline-Bereich seit Januar neu von Goldbach Media vermarkteten Privatsender Sat1, kabel eins und 3+ leisten.
Online-Bereich stützt
Proportional den grössten Beitrag zur anvisierten EBIT-Zunahme soll gemäss Goldbach das Online-Segment mit Goldbach Audience und Goldbach Interactive leisten. Dank des vorgenommenen Ausbaus des Offline-Geschäfts habe sein Unternehmen das langjährige Beziehungsnetz mit wichtigen Werbekunden weiter stärken können, wird CEO Klaus Kappeler in der Mitteilung zitiert. Dies helfe auch im Online-Bereich, wo der direkte Zugang zum Werbeauftraggeber immer wichtiger und zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor werde. (awp/mc/upd/ss)