Goldbach Group wächst und steigert Profitabilität

Michi Frank

Michi Frank, CEO Goldbach Group. (Foto: Goldbach Group)

Küsnacht – Die Goldbach Group ist im ersten Semester gewachsen und hat ihre Profitabilität weiter verbessert. Wichtigster Treiber ist und bleibt das angestammte Fernsehgeschäft in der Schweiz. Im strategischen Wachstumsmarkt Deutschland kommt die Gruppe zwar voran, allerdings weniger schnell als ursprünglich erhofft. Der Ausblick auf das Gesamtjahr 2016 wird bestätigt.

Goldbach spricht in ihrer Medienmitteilung vom Mittwoch von einem «erfolgreichen» ersten Semester in einem anspruchsvollen Werbeumfeld. Der Umsatz erhöhte sich in der Berichtsperiode um 3,2% auf 234 Mio CHF. Um Devestitions- und Fremdwährungseffekte bereinigt wäre der Nettoerlös um 4,6% angestiegen.

Der EBITDA nahm um 12% auf 13,3 Mio CHF zu und liegt damit im Rahmen der Zielsetzung für das laufende Jahr. Die entsprechende Marge verbesserte sich damit auf 5,7% von 5,2%. Der Reingewinn (nach Minderheiten) schliesslich stieg auf 3,7 Mio von 2,4 Mio im Vorjahr. Darin enthalten ist ein buchhalterischer Gewinn aus der Veräusserung der Aktivitäten in Polen in Höhe von 1,9 Mio.

Boomendes TV-Geschäft
Im angestammten Kerngeschäft in der Schweiz nahmen die Erlöse um 6,5% auf 210,8 Mio CHF zu, der EBITDA verbesserte sich um 2,6% auf 18,1 Mio. Wichtigster Treiber bleibt das TV-Geschäft, das mit rund 9% deutlich gewachsen ist, obwohl sich der Fernseh- wie auch der Gesamtwerbemarkt gemäss Einschätzung der Gruppe im ersten Semester rückläufig entwickelt haben. Zwei Drittel des Wachstums seien auf neue Sender im Vermarktungsportfolio zurückzuführen, erklärte Finanzchef Lukas Leuenberger an einem Call für Investoren. Ebenfalls positiv habe sich das Radio-Geschäft entwickelt, auch wenn der Umsatz um rund 10% unter dem rekordhohen Vorjahr geblieben sei.

Weiterhin rote Zahlen in Deutschland
Einige Fortschritte verzeichnete das Unternehmen im strategischen Wachstumsmarkt Deutschland. Dort verbessertes sich der Umsatz von einer allerdings sehr tiefen Basis aus um über 150% auf 3,5 Mio. Auf Stufe EBITDA resultierte ein verringerter Verlust von 1,3 Mio nach 1,8 Mio im Vorjahr. Die unterjährige Umsatzentwicklung – die monatlichen Umsätze im zweiten Quartal lagen deutlich über denjenigen im ersten Jahresviertel – bestätige den positiven Trend, wenn auch langsamer als geplant, erklärte das Management.

«Wir gehen davon aus, dass dieser positive Umsatztrend im zweiten Semester anhält und so die Verluste weiter abnehmen», ergänzte CFO Leuenberger. Der ursprünglich für das laufende Jahr angestrebte ausgeglichene EBITDA dürfte aber schwierig zu erreichen sei, schränkte der Finanzchef ein. «Für 2017 ist der Break-Even aber sicher das Ziel». Den dafür notwendigen Umsatz beziffern die Verantwortlichen auf rund 10 Mio.

Marketing Services werden neu ausgerichtet
Weiterhin mit Schwierigkeiten kämpft Goldbach im Geschäftssegment Marketing Services. Der Bereich wird nach einem markanten Umsatzrückgang und einem angewachsenen Verlust im ersten Halbjahr deutlich verkleinert und fokussiert sich zukünftig auf kampagnenbezogene Dienstleistungen im Bereich Performance Marketing, Search Marketing und Social Media. Die ursprünglich für das laufende Jahr angestrebte Rückkehr in die schwarzen Zahlen wird vertagt, der Bereich soll nun neu ab 2017 wieder einen positiven Ergebnisbeitrag liefern. Gleichzeitig mit der Veröffentlichung der Zahlen gab die Goldbach Group den Abgang des Chief Marketing Officers Klaus Nadler per Ende 2016 bekannt. Seine Aufgaben im Executive Committe werden von CEO Michi Frank übernommen.

Ausblick auf Gesamtjahr bekräftigt
Für das Gesamtjahr wird der bisherige Ausblick bekräftigt. So soll der Umsatz aus dem fortgeführten Geschäft organisch im einstelligen Prozentbereich und der EBITDA gar im zweistelligen Prozentbereich gesteigert werden. Der Reingewinn wird weiter in der Bandbreite von 8,0 bis 10,0 Mio CHF erwartet. (awp/mc/pg)

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