Grafische Industrie spürt ausländische Konkurrenz

Grafische Industrie spürt ausländische Konkurrenz
Grafiker

Bern – Die grafische Industrie in der Schweiz ist im ersten Quartal 2011 leicht gewachsen. Die reale Bruttowertschöpfung habe im Vorjahresvergleich um 0,7% zugelegt, teilte der Schweizerische Verband für visuelle Kommunikation (Viscom) am Dienstag mit.

Im gesamten vergangenen Jahr legte die reale Bruttowertschöpfung laut Viscom ebenfalls um 0,7% zu. Die Entwicklung der Wertschöpfung verlaufe seit dem zweiten Quartal 2010 wieder positiv, hiess es.

Einbruch aus 2009 noch nicht wettgemacht
Der Einbruch des Jahres 2009 sei jedoch noch nicht aufgeholt. Damals war ein Rückgang von 9,8% verzeichnet worden. Viscom-Direktor Thomas Gsponer machte vor den Medien deutlich, wie dramatisch die Situation ist: In den vergangenen zehn Jahren seien rund ein Viertel aller Stellen in der grafischen Industrie abgebaut worden. Aktuell wären noch 24’350 Personen in der Branche beschäftigt. Auch die Zahl der Grafik-Unternehmen sei in diesem Zeitraum von 2’600 auf 2’000 gesunken, und der gesamthaft erzielte Umsatz sei auf 6 Mrd CHF zurückgegangen. Die Lage bleibe angespannt.

Starker Franken lockt Konkurrenz aus dem Ausland

Die grafische Industrie in der Schweiz spüre wegen des starken Frankens die Konkurrenz aus dem Ausland. Die Preise im Ausland seien 20 bis 30% tiefer, sagte Gsponer. Der Import grafischer Erzeugnisse sei daher attraktiv und verschärfe den Wettbewerbs- und Margendruck. Binnenwirtschaftlich habe sich das Wachstum leicht abgeschwächt. Insbesondere seitens der wichtigsten Nachfragebranche, der Werbeindustrie, hätten die positiven Impulse im ersten Quartal 2011 nachgelassen. Neben der Frankenstärke macht der grafischen Industrie seit Jahren das Internet zu schaffen. Gerade die Werbebranche setze heute stark auf das Internet. Auch mobile Applikationen seien für sie interessant geworden. (awp/mc/ps)

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