Groupe Mutuel 2011 mit deutlich mehr Umsatz
Thomas Grichting, CEO Groupe Mutuel.
Martigny – Der Gesamtumsatz der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) liegt bei 3,15 Milliarden Franken (2010: 2,66 Milliarden), im Zusatzversicherungsbereich beläuft er sich auf 589 Millionen Franken (2010: 522 Millionen). Das Gesamtergebnis im Bereich Gesundheit ist um 10,8% gestiegen und erreicht 108 Millionen Franken (2010: 97,9 Millionen). Der Umsatz aller Tätigkeiten im Bereich Gesundheit steigt 2011 auf 3,98 Milliarden Franken (2010: 3,42 Milliarden).
Auch der Versichertenbestand in der Grundversicherung hat sich stark entwickelt: Mit 107’000 Neukunden per 1. Januar 2012 zählen die Groupe Mutuel-Krankenversicherer nun 1’172’000 Grundversicherte (2011: 1’065’000). In den letzten drei Jahren hat der Netto-Versichertenbestand um rund 300’000 Personen zugenommen.
Starkes Wachstum und nachhaltig solide Finanzlage
Das markante Wachstum des Groupe Mutuel-Versichertenbestands erfolgte auf einer gesunden und soliden Grundlage. Dank einer Reservequote in der Grundversicherung von 15,5% können die Krankenversicherer der Groupe Mutuel für 2013 – gleich wie in den Vorjahren – eine vernünftige Prämienpolitik ins Auge fassen. Die gute finanzielle Ausgangslage im Bereich Gesundheit weist zudem darauf hin, dass keine Massnahmen zur Wiederaufstockung von Reserven zu treffen sind. Die Reserven liegen 2011 bei 489,1 Millionen Franken (2010: 460,1 Millionen). 2011 hat sich der Umsatz im Bereich Grundversicherung (OKP) von 2,66 Milliarden Franken auf 3,15 Milliarden erhöht, was einem Anstieg von 18,5% entspricht. Bei den privaten Zusatzversicherungen (VVG) ist der Umsatz um 12,8% auf 589 Millionen Franken gestiegen (2010: 522,1 Millionen).
Alternative Versicherungsmodelle
Im Zusammenhang mit dem Anstieg der Gesundheitskosten interessieren sich die Versicherten verstärkt für alternative Versicherungsmodelle. Bei den OKP-Versicherten aller Groupe Mutuel- Krankenversicherer hat mit 56% der Grossteil der Versicherten ein alternatives Versicherungsmodell abgeschlossen, 44% die traditionelle Grundversicherung. 232’000 Versicherte haben sich für das Telemedizinmodell SanaTel entschieden, 217’000 für das Hausarztmodell PrimaCare und über 200’000 Versicherte sind Mitglied eines Pflegenetzes. Daher sind wir der Meinung, dass keine einschränkenden Regeln zur Förderung von alternativen Versicherungsmodellen nötig sind. Die verschiedenen Formen der integrierten Versorgung (Managed Care) sind an und für sich bereits genug interessant, um sich durchzusetzen. Aus Sicht der Groupe Mutuel sollten in erster Linie Rabattpolitiken, welche die Kostenrealität und die Umsetzbarkeit der Einsparungen nicht berücksichtigen, vermieden werden. Denn eine solche Haltung führt zur Entsolidarisierung von gesunden gegenüber kranken Personen und stellt damit einen der Grundpfeiler des KVG in Frage.
Groupe Mutuel Unternehmen
Das Umfeld für die Unternehmensversicherungen ist weiterhin sehr wettbewerbsintensiv. Unternehmen, die sich für eine Versicherung in den Bereichen Krankentaggeld- oder Unfallversicherung interessieren, achten auf besonders vorteilhafte Tarife. Das führt sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch in Hinblick auf die Qualität der Dienstleistungen zu starker Konkurrenz. Die Groupe Mutuel bietet äusserst effiziente Leistungen zu vernünftigen Preisen, insbesondere dank «Corporate Care», ihrem Gesamtkonzept zur Unterstützung der Kunden bei der betrieblichen Gesundheitsförderung und dem Absenzenmanagement. 2011 beläuft sich der Umsatz im Bereich Krankentaggeld auf 153,8 Millionen Franken (2010: 150,2 Millionen), im Bereich Unfallversicherung auf 87,3 Millionen Franken (2010: 86,8 Millionen).
Berufliche Vorsorge: steigender Umsatz
Auch die Groupe Mutuel Vorsorge GMP und die Walliser Vorsorge, die beiden beruflichen Vorsorgestiftungen, verzeichnen eine gesunde Finanzlage, was dem ausgezeichneten Asset Management und einer gut durchdachten Anlagepolitik zuzuschreiben ist. Der Umsatz beider Stiftungen beträgt 126,9 Millionen Franken (2010: 121,5 Millionen) und die Bilanzsumme für beide Stiftungen erreicht über eine Milliarde Franken. Der Deckungsgrad liegt bei 110,2% für die Walliser Vorsorge und 107,1% für die Groupe Mutuel Vorsorge GMP – eine ausgezeichnete Situation.
Lebensversicherung
Der Umsatz der Groupe Mutuel Leben GMV AG ist 2011 um 10,3% auf über 68 Millionen Franken gestiegen (2010: 62 Millionen Franken). Dank des sorgfältigen Portfoliomanagements und der dynamischen Verkaufspolitik der Gesellschaft ist die finanzielle Situation der Groupe Mutuel Leben GMV AG trotz instabiler Finanzmärkte solid: der Deckungsgrad der Solvabilitätsmarge beträgt 397%.
Zahlreiche neue Arbeitsplätze
Der Zuwachs um 300’000 neue Versicherte in den letzten drei Jahren wirkt sich positiv auf die Arbeitsplätze innerhalb der Groupe Mutuel aus: Allein in den letzten zwei Jahren (Personalbestände 31.3.2010 bis 31.3.2012) lag die Anzahl neu geschaffener Arbeitsplätze bei rund 288. Damit ist die Anzahl Vollzeitstellen um 19,1% auf 1’795 gestiegen (2010: 1’507), davon über 1’000 im Wallis (535 in Martigny und 487 in Sitten), 167 im Waadtländer Hauptort Lausanne, 252 in Villars-sur-Glâne/Freiburg und 190 in Zürich-Oerlikon. Hinzu kommen die Mitarbeitenden der 33 Regionalagenturen in den grössten Schweizer Städten. Gesamthaft arbeiten rund 400 Mitarbeitende, also 23% des Personalbestands, in Teilzeit. Ausserdem hat die Groupe Mutuel von der Stadt Sitten ein Grundstück von 13’000 Quadratmetern in der Nähe des Bahnhofs erworben und wird dort in den nächsten Jahren ein neues ServiceCenter errichten.
Politische Herausforderungen: neue Altersklassen statt Einheitsprämie
Am Rande der Diskussionen um das Gesundheitssystem hat die Groupe Mutuel die Idee vorangetrieben, junge Erwachsene von 19 bis 25 Jahren bei der Prämienzahlung zu entlasten. Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt die Groupe Mutuel die Abschaffung des Einheitsprämiensystems vor – heute zahlen alle Personen ab 19 Jahren die gleiche Prämie – und fordert die Einführung von drei Altersklassen mit differenzierten Prämienbeträgen: eine Altersklasse von 19 bis 25 Jahren, eine weitere von 26 bis 35 Jahren und eine dritte Altersklasse ab 36 Jahren. Durch diese teilweise Änderung des Einheitsprämienkonzepts würden 19- bis 25-Jährige 34,6% weniger Prämien zahlen, die 25- bis 36-Jährigen 11% weniger. Für alle Älteren würden zur Kompensation 7,4% höhere Prämien fällig. In Anbetracht der finanziellen Mittel, die den jeweiligen Altersklassen zur Verfügung stehen, ist dieser Vorschlag vertretbar. Zudem würden die Prämienverbilligungen so gezielter verteilt, denn heute gehen 75% der Prämienverbilligungsgelder an Personen unter 45 Jahren. Die optimierte Verteilung der Ressourcen würde hauptsächlich älteren Personen in schwierigen finanziellen Verhältnissen zugute kommen – also eine Win-win-Situation. (Groupe Mutuel/ots/mc/ps)