Gurit schreibt wieder deutlich schwarze Zahlen

Rudolf Hadorn

Gurit-CEO Rudolf Hadorn.

Wattwil – Der Spezialkunststoffhersteller Gurit hat im Geschäftsjahr 2014 den Turnaround vorangetrieben. Profitiert haben die Ostschweizer von wiedererwachten Windenergiemarkt. Auf der anderen Seite tragen die Bemühungen, das Geschäft zu diversifizieren und die Abhängigkeit vom stark volatilen Hauptbereich zu senken, erste Früchte. Mit Blick auf das laufende Jahr gibt sich Gurit vorsichtig optimistisch.

Wie Gurit am Dienstag mitteilte, habe man von einem «generell erfreulichen» Marktumfeld profitiert. Das Unternehmen habe einen deutlichen Aufschwung im Formenbau- und Automotive-Geschäft sowie eine positive Nachfrage nach Kernwerkstoffen festgestellt. In Zahlen ausgedrückt stieg der Umsatz um mehr als 19% auf 335,8 Mio CHF. Im Materialgeschäft erwirtschaftete Gurit 256,7 Mio, das sind 13% mehr. Das Windenergiegeschäft bestritt mit 131,2 Mio CHF (+12%) rund die Hälfte hiervon.

Im Segment «Composite Systems and Engineering» lag der Umsatz bei 79,1 Mio CHF, das sind plus 47%. Dies sei auf das «ausgezeichnete» Wachstum im Formenbau zurückzuführen, welches vom Aufschwung des Windenergiegeschäftes in Asien profitiert habe. Auch der Umsatz mit Automobilkomponenten legte mit plus 63% auf 24,4 Mio deutlich zu.

EBIT und Betriebsgewinn nach Grundstück-Verkauf deutlich höher
In der Folge sprangen der EBIT um 149% auf 16,2 Mio und der Betriebsgewinn um 118% auf 14,2 Mio CHF empor. Die Differenz erklärt sich mit dem Verkauf eines Grundstücks, der einen betrieblichen Gewinnbeitrag von 2,1 Mio CHF lieferte. Die Betriebsgewinn-Marge lag bei 4,2% und damit in der Ende Januar in Aussicht gestellten Grössenordnung («4 bis 4,5%»).

Der Reingewinn erreichte schliesslich 11,1 Mio CHF, nach 0,1 Mio im Vorjahr. Dies entspricht einem Gewinn von 23,74 CHF je kotierter Inhaberaktie. Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Gurit die Markt-Erwartungen verfehlt.

Dividende um 1 Franken erhöht
Der Generalversammlung wird vorgeschlagen, 8,50 CHF je Anteil aus den Reserven der Kapitaleinlagen auszuschütten. Das ist ein Franken mehr als im Jahr davor.

Profitabilität mit Verbesserungspotenzial
Die Profitabilität habe aber immer noch Verbesserungspotenzial, stellt Gurit fest. Sie sei von Ineffizienzen in beiden Geschäftsbereichen beeinträchtigt worden. Niedrigere, aber sich verbessernde Margen im Materialgeschäft für den Windenergiemarkt hätten ebenfalls einen negativen Effekt gehabt.

Vorsichtiger Optimismus
Gurit zeigt sich bezüglich der Entwicklung im Geschäftsjahr 2015 «vorsichtig optimistisch». Man erwarte eine gute Nachfrage im Windenergiemarkt und einen Aufschwung der Nachfrage für Verbundwerkstoffe im Automobilsektor. Man sei zuversichtlich für weiteres Wachstum in 2015. Eine genaue Wachstumsprognose könne man aber zum heutigen Zeitpunkt nicht abgeben, heisst es in den Präsentationsunterlagen zu einer später stattfindenden Medienkonferenz. Der negative Translationseffekt aus der jüngsten Stärkung des Schweizer Frankens wird auf 5 bis 8% veranschlagt.

Gurit werde stark daran arbeiten, das operative Ertragsniveau zu verbessern, heisst es weiter. Die Betriebsgewinnmarge soll «substantiell» in Richtung der angepeilten 8-10% steigen, so die Präsentation weiter. (awp/mc/pg)

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