Gurit bleibt 2016 mit Umsatz hinter Erwartungen zurück
Wattwil – Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit hat im Geschäftsjahr 2016 weniger umgesetzt als im Vorjahr. Gemäss vorläufigen Zahlen sank der Nettoerlös um 2,1% auf 352,0 Mio CHF, wie Gurit am Freitag nach Börsenschluss mitteilte. In Lokalwährungen gerechnet wären die Verkäufe hingegen um 0,3% gestiegen.
Damit verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten sowie die selbstgesteckten Ziele. Experten hatten mit einem Umsatz von 362,8 Mio CHF gerechnet und die Unternehmensleitung hatte Ende Oktober einen Umsatz auf Vorjahresniveau (2015: 359,4 Mio) in Aussicht gestellt.
Bei der Betriebsgewinnmarge hat Gurit hingegen die eigenen Prognosen erfüllt: Sie legte auf 10,5% von 9,2% zu. In Aussicht gestellt worden war, dass die Marge das obere Ende des Zielkorridors von 8 bis 10% übertreffen dürfte.
Composite Materials schrumpt um 3%
Im umsatzmässig grössten Geschäftsbereich Composite Materials ging der Erlös um 3,0% auf 265,6 Mio CHF zurück bzw. um 1,6% in Lokalwährungen. Im Windmarkt habe man unter einer rückläufigen Nachfrage aus circa 25% tieferen Installationsraten im chinesischen Windenergiemarkt im Vergleich zum Rekordjahr 2015 gelitten, heisst es.
Ebenso habe das Marinesport- und Luxussegment in Europa Projektverzögerungen verzeichnet, die nicht vollständig durch die positiven zweistelligen Zuwachsraten im Luftfahrtgeschäft hätten kompensiert werden können. Im Geschäftsbereich Composite Components schrumpfte der Nettoumsatz um rund ein Drittel auf 17,4 Mio CHF zusammen, was Gurit auf das Auslaufen von Verträgen im Geschäftsjahr 2015 zurückzuführt. Positiv entwickelte sich dagegen der Geschäftsbereich Tooling, wo erneut ein Rekordjahr verzeichnet worden sei. Der Nettoumsatz stieg um 17% auf 69,0 Mio CHF.
Baader Helvea ist der Meinung, dass der Umsatzrückgang im Kerngeschäft Composite Materials durch einen besseren Produktmix und operative Effizienz gewinnseitig kompensiert werden könne. Der Ausblick für das laufende Jahr sei «robust». Gurit dürfte nach Ansicht der Bank aufgrund einer stabilen Nachfrage wieder wachsen. Alles in allem überarbeite man die Prognosen nur geringfügig und belasse das Rating auf «Buy» bei einem Kursziel von 920 CHF.
Die ZKB sieht den Zahlenkranz ähnlich und bewertet den Umsatzverlauf als «enttäuschend», zeigt sich aber im Hinblick auf die in Aussicht gestellte EBIT-Marge erfreut. Mit einer Einstufung von «Marktgewichten» bezeichnet die ZKB den neusten Katalysator als insgesamt neutral. (awp/mc/upd/pg)