Gurit erzielt 2012 Gewinn von 13,7 Mio Franken
Gurit-CEO Rudolf Hadorn.
Wattwil – Gurit hat im vergangenen Jahr als Folge der Schwierigkeiten im Hauptgeschäft Wind und der dadurch notwendig gewordenen Restrukturierung an Ertragskraft eingebüsst. Dank des starken betrieblichen Cashflows soll die Dividende trotzdem auf 15 CHF gehalten werden. Im laufenden Jahr rechnet die Gruppe mit einer schrittweisen Erholung des Windgeschäfts.
Der Gruppen-EBIT verminderte sich in der Berichtsperiode um 55% auf 13,9 Mio. Der Betriebsgewinn, welcher das nicht operative Resultat ausklammert, nahm ebenfalls um 55% auf 12,7 Mio ab. Die entsprechende Marge betrug damit 3,6% nach 8,2% im Vorjahr.
Ohne Sonderfaktoren Resultat nahe am Margen-Zielband
Als Folge der gegen Jahresende hin schwache Nachfrage im Windenergie-Markt musste Gurit bekanntlich die Prepreg-Produktionen in Kanada und China vorübergehend stilllegen und weltweit die Belegschaft um 150 Stellen kürzen. Die damit verbundenen Restrukturierungskosten – zur Hauptsache Wertberichtigungen auf Anlagen und Lagerbeständen – schlugen mit 12 Mio CHF zu Buche.
Unter Ausklammerung dieser Sonderfaktoren ging der betriebliche EBIT lediglich um 2,7% auf 26,9 Mio CHF zurück, die Marge verminderte sich um 30 Basispunkte auf 7,7% und sei damit nahe am unteren Ende der mittelfristigen Zielmarke von 8-10% geblieben, schreibt die Herstellerin von Hochleistungsverbundwerkstoffen in einer Mitteilung. Der Gruppengewinn schliesslich verminderte sich um gut 39% auf 13,7 Mio. Positiv wirkte sich hier die Auflösung latenter Steuerverbindlichkeiten im Umfang 11,9 Mio aus.
Mit den ausgewiesene Zahlen hat Gurit die Markt-Erwartungen insbesondere auf der Gewinnebene übertroffen.
Umsatz in Schweizer Franken gesteigert
Bereits Ende Januar gab Gurit die Umsatzzahlen für 2012 bekannt. So stiegen die Verkäufe in der Berichtswährung Schweizer Franken im Gesamtjahr um 1,8% auf 351 Mio CHF. Zu konstanten Wechselkursen resultierte indes ein Minus von 2,1%. Dabei haben die Verkäufe insbesondere im Teilbereich Windenergie im letzten Quartal als Folge der sehr spät erneuerten Subventionszusagen für Windenergie in den USA stark abgenommen.
Hoher Cashflow
Die Gruppe erwirtschaftete 2012 mit 48,3 Mio CHF einen nach eigener Beurteilung ’starken› betrieblichen Cashflow. Im Vorjahr waren noch 2,5 Mio abgeflossen. Die Verbesserung führt Gurit insbesondere auf das reduzierte Umlaufsvermögen zurück, das dank straffem Forderungsmanagement und dem zum Jahresende hin tieferen Umsatzvolumen abgebaut werden konnte. Zum Jahresende verfügte die Gruppe über eine Netto-Cash-Position von 6 Mio. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 70,5% nach 53,5% per Ende 2011.
Aufgrund des guten Cashflows sowie der soliden betrieblichen Leistung schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 15 CHF vor. Diese soll erneut aus den Reserven aus Kapitaleinlagen erfolgen.
Umsatz von rund 300 Mio Franken im laufenden Jahr erwartet
Für das laufende Jahr zeigt sich das Gurit-Management nach dem schwierigen vierten Quartal 2012 wieder etwas optimistischer. So rechnet das Management damit, dass sich der Windenergie-Markt 2013 aufgrund der in USA erfolgten Erneuerung der Production Tax Credits schrittweise vom derzeitigen Niveau erholt. Darüber hinaus sollte das Materialgeschäft 2013 von weiter wachsenden Lieferungen in andere bestehende und neue Anwendungsbereiche profitieren, so die Einschätzung. Neue Kunden und steigende Serienstückzahlen im Automotive-Geschäft sowie ein sich langsam wieder belebender Formenbau sollten den Umsatz zudem im System- und Engineering-Geschäft stärken.
Die Gruppe geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass sich der Umsatz vom tiefen Stand des vierten Quartals 2012 schrittweise erholen und im Geschäftsjahr 2013 etwa 300 Mio CHF erreichen sollte. Die Betriebsgewinn-Marge sollte wieder über 6% zu liegen kommen. (awp/mc/pg)