Gurit mit deutlich tieferem Halbjahresergebnis – Gesenkter Ausblick bestätigt
Wattwil – Der Spezialkunststoffhersteller Gurit hat wie bereits angedeutet ein schwieriges erstes Halbjahr hinter sich. Erst Ende Juni hatte das Unternehmen die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt, nun fielen die Zahlen entsprechend aus.
Der Nettoumsatz sank im ersten Halbjahr 2021 um 8,0 Prozent auf 258,6 Millionen Franken. Zu konstanten Wechselkursen wären es minus 8,5 Prozent gewesen. Bislang sei das weiterhin als Übergangsjahr bezeichnetete 2021 geprägt gewesen von vorsichtigem Optimismus angesichts der langsamen Rückkehr zur Normalität nach der Corona-Pandemie, erklärte das Unternehmen am Dienstag.
Die im Windbereich tätigen Segmente Composite Materials (-12,9%) und Kitting (-13,7%) spürten den Nachfragerückgang aus China und entsprechend gingen die Verkäufe zu konstanten Wechselkursen zurück. Der ebenfalls im Windmarkt angesiedelte Geschäftsbereich Tooling (Bauformen) legte derweil beim Umsatz um fast 20 Prozent zu.
Das Luft- und Raumfahrtgeschäft sackte hingegen mit -24 Prozent am deutlichsten ab. Das Geschäft habe sich nun auf tiefem Niveau stabilisiert, hiess es von Gurit. Bei diversen Flugzeugprogrammen sei die Produktion wieder aufgenommen worden und die Passagierzahlen stiegen weltweit wieder an. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2020 sei der Umsatz entsprechend um 6 Prozent gestiegen.
Weniger Gewinn – gesenkter Ausblick bestätigt
Auch bei den Gewinnzahlen ging es rückwärts. Der Betriebsgewinn (EBIT) sackte um fast 41 Prozent auf 18,6 Millionen Franken ab. Hierin sind allerdings auch Restrukturierungskosten in Höhe von 7,4 Millionen enthalten. Die entsprechende Marge sank um 3,9 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent. Für das gesamte Jahr hatte Gurit inklusive Restrukturierungskosten eine Marge von rund 8 Prozent in Aussicht gestellt.
Unter dem Strich wurde der Reingewinn auf 10,3 Millionen Franken mehr als halbiert. Mit den Zahlen hat Gurit die Erwartungen der Finanzgemeinde beim Umsatz zwar etwas übertroffen, vor allem beim Reingewinn allerdings deutlich verfehlt.
Am Ende Juni gesenkten Ausblick änderte Gurit nichts mehr. Entsprechend wird für das Übergangsjahr ein Umsatz von rund 500 Millionen Franken bei einer Betriebsgewinnmarge von rund acht Prozent inklusive Restrukturierungskosten angepeilt. Bereinigt um diese Einmalbelastungen sei weiterhin ein operatives Ergebnis in der Grössenordnung von 9 bis 11 Prozent zu erwarten. Nach dieser Übergangsphase erwartet das Management wieder ein starkes Marktwachstum. (awp/mc/ps)