Wattwil – Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit hat im vergangenen Jahr weniger umgesetzt und verdient. Der Ausblick für das laufende Jahr fällt verhalten zuversichtlich aus.
Der Betriebsgewinn EBIT sank um 9 Prozent auf 20,3 Millionen Franken, wie das Ostschweizer Unternehmen am Montag bekanntgab. Die Betriebsgewinnmarge fiel auf 4,4 Prozent von 4,5 Prozent im Vorjahr. Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 4,0 Millionen Franken, nach 9,1 Millionen im Vorjahr.
Besser sieht es bei der bereinigten Betriebsgewinnmarge aus, auf die sich Gurit abstützt. Ohne Einmaleffekte wäre die Profitabilität von 2,3 Prozent im Vorjahr auf 4,5 Prozent gestiegen. Gurit hatte Ende Januar einen Wert von 4 bis 5 Prozent in Aussicht gestellt.
Aufgrund des besseren bereinigten Betriebsergebnisses soll den Aktionären eine Dividende von 0,35 Franken je Aktie ausgeschüttet werden.
Im Vorjahr hatte Gurit auf eine Dividende verzichtet, weil der Verschuldungsgrad als Folge der Übernahme der dänischen Fiberline noch zu hoch war. Diese sank im Berichtsjahr um 24,1 Millionen auf 59,9 Millionen Franken.
Mit den Zahlen hat Gurit die Erwartungen der Finanzgemeinde vor allem beim Reingewinn verfehlt.
Wachstum im Windmarkt erwartet
Den Umsatz hatte Gurit bereits im Januar bekanntgegeben. Dieser nahm um 5,9 Prozent auf 459,9 Millionen Franken ab. In Lokalwährungen hätte ein Plus von 2,7 Prozent resultiert.
In dem für Gurit mit Abstand wichtigsten Windmarkt verfolgt das Unternehmen die Strategie, die Markanteile bei westlichen Kunden zu erhöhen und in China selektiver vorzugehen. 2024 werden die westlichen Märkte nach Einschätzung des Unternehmens langsam wachsen, hiess es weiter. Dennoch erwarte man ein «stetiges» Umsatzwachstum mit diesen Kunden.
Dieser Anstieg werde grösstenteils durch die niedrigeren Kosten der an die Kunden weitergegebenen Vormaterialien – wie Kohlenstofffasern – und durch eine strengere Margenpolitik in China ausgeglichen. Insgesamt werde sich aber der Strategiewechsel sehr positiv auf die Rentabilität auswirken.
Für das laufende Jahr rechnet Gurit mit einem Umsatz von 435 bis 485 Millionen Franken. Die (bereinigte) Betriebsgewinnmarge werde bei 5 bis 8 Prozent erwartet. (awp/mc/ps)