Gurit senkt Umsatz-Ausblick für 2021 erneut
Wattwil – Der Spezialkunststoffhersteller Gurit hat im dritten Quartal unter dem Einbruch im Windmarkt und einer sinkenden Nachfrage nach Balsaholzprodukten gelitten. Dies, obwohl der Marine- und Industriemarkt sowie die Luft- und Raumfahrt deutlich wuchsen. Nun senkt das Unternehmen seinen Jahresausblick für das Gesamtjahr erneut.
Insgesamt sank der Nettoumsatz in den Monaten Januar bis September um 17,6 Prozent auf 360,9 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Ohne Währungseffekte hätte der Rückgang bei 16,6 Prozent gelegen.
Der Rückgang im Windmarkt wirkte sich vor allem im umsatzmässig grössten Geschäftsbereich «Composite Materials» negativ aus. Dort gingen die Verkäufe zu konstanten Wechselkursen um 20 Prozent auf 169,2 Millionen Franken zurück. Nebst der sinkenden Nachfrage und dem Preisrückgang bei Balsa sowie der geringeren Windmarktnachfrage seien der Umsatz und die Rentabilität auch durch Verzögerungen beim Hochfahren der neuen mexikanischen PET-Extrusionsanlage beeinträchtigt worden, heisst es.
In der Sparte Kitting betrug das Minus 21,2 Prozent auf einen Umsatz von 138 Millionen. Dabei hätten die Verlangsamung bei der Herstellung von Windrotorblättern sowie niedrigere Materialpreise einen negativen Einfluss gehabt.
Positiver Ausblick für den Bereich Aerospace
Der Bereich Aerospace verzeichnete einen Umsatzrückgang um 10,6 Prozent auf 22 Millionen. Dieser Bereich sei im zweiten und dritten Quartal allerdings im zweistelligen Bereich gewachsen. Für die kommende Zeit sieht Gurit weiterhin eine positive Entwicklung des Geschäftsbereichs. Denn die globalen Flugzeughersteller würden ihre Produktionsraten erhöhen und Flugreisen mit der Aufhebung der Pandemiebeschränkungen weltweit zunehmen.
Das Unternehmen hat mit dem Gruppenumsatz die Erwartungen der Analysten deutlich verpasst. Sie hatten mit einem Umsatz von 376,1 Millionen gerechnet.
Prognose erneut gesenkt
Für das Gesamtjahr hat Gurit seine bereits gesenkte Umsatzprognose erneut reduziert. Dies begründet das Unternehmen mit der Ungewissheit bezüglich der Umsetzung von Subventionsprogrammen für neue Windkraftanlagen in den USA und China und sowie dem Einfluss weiterhin stark steigender Rohstoff-, Fracht- und Transportkosten.
So wird für das Übergangsjahr 2021 nun ein Umsatz von rund 460 Millionen (VJ 578,8 Mio) bei einer Betriebsgewinnmarge von rund 5 Prozent angepeilt. Bereinigt um Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit Restrukturierungen und Wertberichtigungen erwartet das Unternehmen eine Betriebsgewinnmarge in Bandbreite von 6 bis 8 Prozent. (awp/mc/pg)