Gurit steigert Profitabilität – Umsatz stagniert

Gurit steigert Profitabilität – Umsatz stagniert

Gurit-CEO Rudolf Hadorn.

Wattwil – Gurit hat im Geschäftsjahr 2010 dank Kosteneinsparungen bei einem stagnierenden Umsatz die Profitabilität gesteigert. Akquisitionen wogen den unerwarteten Umsatzrückgang im Hauptgeschäft Windenergie auf. Der Hersteller von Hochleistungsverbundwerkstoffen wie Elementen für Rotorflügel fokussierte sich zuletzt stark auf den asiatischen Markt und erwartet wieder steigende Umsätze.

Deshalb soll eine unveränderte Dividende ausbezahlt werden. Bereits im Januar meldete Gurit einen leichten Umsatzrückgang um 0,9% auf 311,6 Mio CHF, um Akquisitionen bereinigt sanken die Verkäufe allerdings um 13%. Der Ende 2009 erworbene Marktbereich Tooling (Formenbau) wetzte mit die Scharte mit einem Jahresumsatz von 43,4 Mio CHF aus.

Windenergie-Markt schwächelt noch
Insbesondere der Windenergie-Markt habe sich nicht wie von Gurit erwartet entwickelt: Das Segment musste einen Umsatzrückgang um 23% auf 205,4 Mio CHF hinnehmen. Die schwierigen Wirtschaftslage in Europa und den USA habe zu einem Lieferrückgang bei vorimprägnierten Glas- und Kohlefasermaterialien (Prepregs) geführt, begründet das Unternehmen. Auf der anderen Seite habe die Strategie mit Strukturkernmaterialien besonders in Asien zu greifen begonnen. Die Erfolge hätten zwar den Einbruch bei den europäischen Kunden noch nicht aufwiegen können, bestätige aber die Richtigkeit der in den letzten drei Jahren umgesetzten Strategie. Denn heute könne das Unternehmen unabhängig von der Herstellmethode alle Kunden bedienen und gewinne laufend Kundschaft hinzu. Vor drei Jahren habe das Unternehmen noch primär als Prepreg-Zulieferer der europäischen Windenergie-Industrie gegolten.

Markterwartungen erfüllt
Dank einem flexiblen Geschäftsmodell und einer straffen Kostenkontrolle stieg der EBIT von Gurit deutlich um 37% auf 24,8 Mio CHF. Die Marge kam bei 8,0% zu liegen und somit auf Höhe des für 2010 gesetzten Ziels. Werden allerdings die Erträge aus einem 2009 beigelegten Patentstreits einbezogen, fiel der EBIT um 14% auf 32,7 Mio CHF. Der Reingewinn verbesserte sich im Berichtsjahr nicht zuletzt dank deutlich tieferer Steueraufwendungen in China um 19% auf 24,9 Mio CHF. Mit den vorgelegten Zahlen hat Gurit die Erwartungen der Analysten ungefähr erfüllt. Die Aktionäre sollen in den Genuss einer unveränderten Dividende von 15 CHF je Aktie kommen, diese soll in steuerfreier Form ausgeschüttet werden.

Jahr der strategischen Investitionen
2010 war laut Gurit ein Jahr der strategischen Investitionen. Das Unternehmen investierte 22,7 Mio CHF in Sachanlagen und weitere 5,7 Mio in Forschung und Entwicklung. Die Investitionen wurden in den vergangenen zwei Jahren primär in den Wachstumsmärkten Asiens getätigt und werden nach Auffassung von Gurit in Zukunft zu einem profitablen Umsatzwachstum beitragen. Gurit erwartet für 2011 denn auch steigende Umsätze in allen Zielmärkten und werde «alles daran setzen», die wieder erlangte Ertragskraft zu halten. Das betriebliche EBIT-Margenziel von 8-10% bleibe wie bisher die Hauptzielgrösse. Das Unternehmen sollte nach eigener Auffassung von den Investitionen der Vorjahre, den umgesetzten strategischen Schritten sowie der breiteren Erholung in den Märkten profitieren. (awp/mc/upd/ps)

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