Wattwil – Der Spezialkunststoffhersteller Gurit hat die Coronakrise bisher vergleichsweise unbeschadet überstanden. Der für die Ostschweizer zentrale Windenergiemarkt war robust und bescherte dem Unternehmen einen deutliche Gewinnsteigerung. Für 2021 rechnet Gurit allerdings mit einem Nachfragerückgang in China.
Der Umsatz wuchs 2020 wie bereits berichtet um 0,4 Prozent auf 578,8 Millionen Franken. Auf währungsbereinigter Basis wären es plus 5,8 Prozent gewesen, teilte Gurit am Dienstag mit.
Stark schnitten die im Windenergiegeschäft tätigen Geschäftsbereiche ab. Wenig überraschend brachen die Verkäufe im Segment Aerospace um mehr als 40 Prozent ein. Wenn nicht oder kaum geflogen wird, werden auch keine neuen Flieger bestellt und gebaut.
Die Gewinnzahlen legten dank einer verbesserten Profitabilität noch stärker zu. Der Betriebsgewinn stieg um 24 Prozent auf 64,6 Millionen Franken. Die entsprechende Marge kletterte um 2,2 Prozentpunkte auf 11,2 Prozent. Unter dem Strich nahm der Reingewinn um knapp 34 Prozent auf 46,6 Millionen Franken zu.
Der Gewinn pro Inhaberaktie beträgt damit 100,31 Franken. Davon sollen 30,00 Franken je Anteil als Dividende ausbezahlt werden. Das sind 5 Franken mehr als im Vorjahr.
Mit den Zahlen hat der Gurit die Erwartungen der Finanzgemeinde beim Betriebsgewinn wie auch beim Reingewinn übertroffen.
Vorübergehender Nachfragerückgang in China
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Gurit aus heutiger Sicht einen Umsatz von 530 bis 580 Millionen Franken und eine EBIT-Marge zwischen 9 und 11 Prozent.
Allerdings würden Umsatzerlöse durch sinkende Balsa-Rohmaterialkosten und entsprechend niedrigere Verkaufspreise beeinträchtigt, erklärte das Unternehmen. Und in China werde es 2021 wohl einen vorübergehenden Nachfragerückgang geben, da die chinesischen Windenergie-Einspeisetarife zum Jahresende 2020 ausgelaufen seien.
Für die Folgejahre erwartet der Spezialkunststoffhersteller dann aber wieder ein starkes Wachstum, das durch die erhöhte Nachfrage nach erneuerbarer Energie getrieben wird. Zudem sollten sich die Märkte Jachtbau und Industrie 2021 auf und über das Niveau vor Corona hinaus erholen. Und auch der Aerospace-Markt habe sich stabilisiert, sodass in den kommenden Jahren von einer allmählichen Erholung ausgegangen werden könne. (awp/mc/ps)