Rudolf Hadorn, CEO Gurit.
Zürich – Gurit hat in den ersten sechs Monaten 2013 einen Nettoumsatz von CHF 129.7 Mio. erzielt. Wie bereits am 12. Juli 2013 gemeldet und kommentiert entspricht dies gegenüber der gleichen, starken Vorjahresperiode einem Rückgang um 33.7%. Der rückläufige Trend zeigt im Wesentlichen die schwache Nachfrage und das tiefe Preisniveau auf dem volatilen Windenergie-Weltmarkt. Verkäufe an Kunden ausserhalb des Windenergie-Sektors nehmen unvermindert zu und Gurit erschliesst in neuen Industrien und Anwendungen laufend neue Absatzmöglichkeiten für Verbundwerkstoff-Materialien, -Teile und -Services. Fürs ganze Geschäftsjahr erwartet Gurit weiterhin einen Nettoumsatz etwas unter CHF 300 Mio. sowie eine Betriebsgewinnmarge von 3-5%, wie der Hersteller von Hochleistungskunststoffen am Freitag mitteilte.
Das tiefe Umsatzniveau des ersten Halbjahres, die daraus resultierende tiefe Deckung der Fixkosten, und der vor allem in Asien harte Preiskampf auf dem Windenergie-Markt drückten den Betriebsgewinn auf CHF 0.6 Mio. Vor Jahresfrist hatte Gurit nach Wertberichtigungen von CHF 2.9 Mio. einen starken Betriebsgewinn von CHF 17.2 Mio. ausgewiesen. Nach einem Steueraufwand von CHF 2.5 Mio. weist Gurit für das erste Halbjahr 2013 einen Verlust von CHF 2.4 Mio. aus. Der hohe Steueraufwand geht darauf zurück, dass die Gewinne hauptsächlich in europäischen Ländern mit höheren Steuerraten anfielen, während Gurit latente Steuerguthaben auf erlittenen Verlusten in anderen Regionen nicht kapitalisierte.
Netto-Cash-Bestand wandelt sich in Netto-Schulden
Nach einem starken betrieblichen Cashflow von CHF 16.8 Mio. im ersten Halbjahr 2012 erwirtschaftete Gurit in der Berichtsperiode einen betrieblichen Mittelfluss von CHF 1.7 Mio. Dies geht vor allem auf den deutlich tieferen Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen („EBITDA“) zurück. Gurit zahlte in der Periode CHF 9.6 Mio. Schulden zurück. Mit dem im Vergleich zum vierten Quartal 2012 im zweiten Quartal 2013 wieder gestiegenen Umsatzvolumen brauchte Gurit gewisse flüssige Mittel auch zur Finanzierung des höheren Umlaufvermögens. Zusammen mit den CHF 7.0 Mio., die Gurit an die Aktionäre ausschüttete, verwandelte dies den Netto-Cash-Bestand von CHF 6.0 Mio. von Ende 2012 neu in Netto-Schulden von 1.8 Mio. Die Ausschüttung an die Aktionäre war zudem der Hauptgrund für die leicht von 70.5% per Ende Jahr um 1.1 Prozentpunkte auf unverändert solide 69.4% gesunkene Eigenkapitalquote per 30. Juni 2013.
Umsatz erholt sich langsamer als erhofft
Die Verkäufe an Kunden ausserhalb des Windenergie-Marktes steigen weiterhin und Gurit erschliesst laufend neue Absatzmöglichkeiten für Verbundwerkstoff-Materialien, -Teile und -Dienstleistungen. In Zukunft wird Gurit so die volatile Umsatzentwicklung im Windenergie-Markt besser ausgleichen und wachsen können. Gegenüber dem vorangegangenen ersten Quartal 2013 legte der Umsatz im zweiten Quartal 13.1% zu. Dies bestätigt die erwartete Umsatzerholung, wenn auch etwas langsamer als erhofft. Wie am 12. Juli 2013 bereits bekannt gegeben, erwartet Gurit für das volle Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von etwas unter CHF 300 Mio. und eine Betriebsgewinnmarge von 3-5%. (Gurit/mc/ps)
Über Gurit
Die Unternehmen der Gurit Holding AG, Wattwil/Schweiz, sind auf die Entwicklung und Herstellung von Hochleistungskunststoffen, zugehörigen Technologien und die Herstellung von Werkzeugen und fertigen Bauteile ausgerichtet. Das umfassende Materialsortiment besteht neben faserverstärkten Kunststoffen (Prepregs) aus Strukturkernmaterialien, Gel Coats, Klebstoffen, Harzen und Verbrauchsmaterialien. Gurit beliefert weltweit Wachstumsmärkte mit Composite-Materialien einerseits und Bauformen, Engineering-Leistungen und fertigen Bauteilen anderseits. Die weltweit tätige Unternehmensgruppe verfügt über Produktionsstätten und Niederlassungen in der Schweiz, Deutschland, Grossbritannien, Kanada, Spanien, Neuseeland, den USA, Ecuador, Brasilien sowie Indien und China.