Handelsbilanz mit Rekordüberschuss
Zürich – Der starke Franken sowie die eingetrübte Weltkonjunktur hinterliessen ihre Spuren im schweizerischen Aussenhandel. Zwar nahmen die Exporte im Jahr 2011 zu, die Branchenmehrheit musste aber rückläufige Ausfuhren hinnehmen. Zugleich waren Preiskonzessionen erforderlich, teilte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mit. Während die Nachfrage aus Asien florierte, stagnierte jene aus Europa. Die Importe verharrten auf dem Vorjahresstand.
Die unterschiedliche Entwicklung zwischen den Aus- und den Einfuhren liess den Überschuss in der Handelsbilanz auf einen neuen Rekordwert steigen. Insgesamt nahmen 2011 die Exporte im Jahr 2011 um 2% auf 197,6 Mrd CHF zu. Im Vorjahr hatte das Plus aber noch 7% betragen. Bezogen auf den vierteljährlichen Verlauf büsste das Wachstum von Quartal zu Quartal an Kraft ein und rutschte im dritten Jahresviertel gar leicht in die Minuszone. Immerhin habe sich die Entwicklung im Schlussquartal wieder aufgefangen, so die EVZ. Die Exportpreise sanken insgesamt um 5,5%.
6 von 10 Branchen mit Export-Minus
Sechs von zehn und damit die Mehrheit der Industriezweige habe im Berichtsjahr gesunkene Umsätze hinnehmen müssen, heisst es weiter. Drei Branchen warteten mit einem moderaten Plus auf, mit +19% habe sich einzig die Uhrenindustrie «phänomenal» entwickelt. Die Importe stagnierten 2011 bei 173,7 Mrd CHF. Zuletzt seien drei Quartale in Folge negative Raten festzustellen gewesen. Die Preise der Importwaren sanken um 2,0%. Die Handelsbilanz wies in der Folge mit 23,8 Mrd CHF einen neuen Rekordüberschuss auf. Gegenüber 2010 habe sich die Differenz zwischen Exporten und Importen um 22% erhöht.
Preise der Exportgüter im Dezember um 2,2% erhöht
Das Dezember-Ergebnis wurde nach Angaben des EZV von fehlenden Arbeitstage belastet, zählte doch der Berichtsmonat zwei Arbeitstage weniger als im Vorjahr. Die Exporte stiegen im Vorjahresvergleich um 0,5% (real -1,6%) auf 15,6 Mrd CHF. Die Importe gingen um 5,3% (real -4,8%) auf 13,6 Mrd zurück. Bereinigt stiegen die Ausfuhren um 9,2% (real: +6,9%) und die Einfuhren nahmen um 3,0 bzw. 3,5% zu. Die Preise der Exportgüter hätten sich dafür erstmals im Jahresverlauf wieder um 2,2% erhöht.
In der Handelsbilanz belief sich im Dezember der Überschuss auf 2,07 Mrd CHF. (awp/mc/ps)