Hans-Ulrich Bigler: KMU-Unternehmer nach Bern

Hans-Ulrich Bigler: KMU-Unternehmer nach Bern
Hans-Ulrich Bigler, Direktor sgv (Bild: FDP)

Die Schweiz ist ein KMU-Land, ein Land von inhabergetriebenen kleineren und mittleren Unternehmen. Die Vielfalt ist ein wesentlicher Standortfaktor unserer Volkswirtschaft.

Von Hans-Ulrich Bigler, alt Nationalrat/Direktor Schweizerischer Gewerbeverband, Affoltern am Albis

Eindrückliche Leistungskraft

Die Leistungskraft der KMU ist eindrücklich: Insgesamt stellen die über 600’000 KMU in der Schweiz 99,7 Prozent aller Firmen und zwei Drittel aller Arbeitsplätze. Zudem gehören sie beim Beschäftigungswachstum zur dynamischsten Kategorie und bilden 70 Prozent aller Lernenden aus. Auch Frauen kommen in diesen Firmen einfacher in Kader- und Führungspositionen als bei Grossfirmen. Und: Etwa ein Drittel aller Innovationen kommt in KMU direkt von Mitarbeitenden mit Produkt- und Kundeneinsatz.

KMU sind zwar fest verwurzelt in der regionalen Wirtschaft, aber nicht nur: 60 Prozent des wertmässigen Importvolumens gehen auf sie zurück. Bei den Exporten ist es immerhin fast die Hälfte. Damit ist die Mär von der Binnenorientierung der KMU vom Tisch. Ebenso ist mit einem Wertschöpfungsanteil von 60 Prozent des BIP die Leistungskraft gesamtwirtschaftlich gesehen schlicht unverzichtbar.

Unternehmerische Freiheit stärken

Wer die Vielfalt der KMU als Ressource stärken will, stärkt die Freiheit und baut Regulierungskosten ab.

Unternehmer müssen selbstständig gute Geschäftsideen umsetzen und bestehende Freiräume ausnutzen können. Umgekehrt müssen sie aber auch die Konsequenzen ihrer Entscheide tragen. Gefragt sind unternehmerische Freiheit und Selbstverantwortung. Das ist dann möglich, wenn die politischen, rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen für möglichst freien Wettbewerb in einem möglichst freien Markt sorgen. Eine gute Ordnungspolitik ist die Voraussetzungen für Innovation, höhere Produktivität und damit gesteigerten Wohlstand für alle.

Ein wichtiger Aspekt ist dabei die regulatorische Offenheit, unnötige Regulierungen sind zu vermeiden. Sie verursachen Kosten und Ausgaben und binden Kapital, wie etwa stundenlanges Ausfüllen von Statistiken und Bewilligungen, Vorschriften für die Produktion oder bürokratische Abrechnungen für Mehrwertsteuer und Sozialversicherungen.

Unternehmer nach Bern

Politisch sind unnötige Regulierungskosten deshalb abzubauen und künftige Regeln einzudämmen. Bewährte und erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer können mit ihrem Wissen um die regulatorischen Belastungen KMU-taugliche Lösungen einbringen. Sie bringen hohe Erfahrung und ebenso Glaubwürdigkeit mit, um den politischen Handlungsbedarf für KMU aufzuzeigen.


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