HBM Healthcare kauft trotz höherem Verlust Aktien zurück
Zürich – Die auf den Gesundheitssektor fokussierte Beteiligungsgesellschaft HBM Healthcare Investments hat im ersten Semester des Geschäftsjahres 2023/24 (April bis September) einen Verlust von 70 Millionen Franken eingefahren. Dazu habe nicht zuletzt die allgemeine Entwicklung im Biotech-Sektor beigetragen, schrieb die Gesellschaft in einem Communiqué vom Montag.
Gleichzeitig kündigt die HBM Healthcare an, ein Aktienrückkaufprogramm zu aktivieren. Das Unternehmen begründet dies mit dem Abschlag des Aktienkurses zum ausgewiesenen inneren Wert je Aktie (NAV). Dieser habe sich in den vergangenen Tagen in einem Umfang ausgeweitet, der nach Überzeugung des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung der HBM Healthcare Investments nicht die fundamentale Entwicklung und die Zukunftsaussichten des Unternehmens widerspiegelt.
Daher habe die Gesellschaft auch die Publikation des Halbjahresberichts per 30. September 2023 um einige Tage auf den heutigen Montag vorgezogen.
Erste Angaben bestätigt
Darin bestätigt HBM Healthcare die vorab veröffentlichten Angaben von Anfang Oktober. Demnach belief sich der Innere Wert je Aktie (NAV) per Ende September auf 237,22 Franken und lag damit um 4,0 Prozent tiefer als zu Beginn des laufenden Geschäftsjahrs.
Der Biotechnologie-Sektor ist den Angaben zufolge nach wie vor von einer grossen Zurückhaltung der Investoren geprägt. Das Halbjahresergebnis sei dementsprechend hauptsächlich durch rückläufige Marktbewertungen börsenkotierter Unternehmen im Betrag von 58 Millionen Franken beeinflusst worden – hierzu habe alleine die Beteiligung an Cathay Biotech -44 Millionen beigetragen.
Uneinheitliches Bild
Insgesamt sei das Bild aber nicht einheitlich. Während insbesondere die indischen Biopharmaunternehmen von den guten lokalen Wachstumsaussichten profitierten, sei das Marktumfeld für Beteiligungen in China besonders anspruchsvoll.
Auch das Portfolio der privaten Unternehmen belastete das Ergebnis, teilte HBM weite mit.
Mit Blick nach vorne hält die Gesellschaft fest, dass das Marktsentiment gegenüber Wachstumsunternehmen im Biotechnologie-Sektor derzeit von sehr viel Pessimismus geprägt sei. Nichtsdestotrotz verfügten Portfoliounternehmen mit starken operativen Aktivitäten sowie digitale Healthcare-Plattformen auch weiterhin über sehr gute Wachstumsperspektiven. Und auch bei den auf die klinische Entwicklung fokussierenden Unternehmen sehen die Anlageexperten planmässige Fortschritte. Dies sollte graduell Mehrwertpotenzial schaffen, das sich jedoch noch nicht unmittelbar im NAV von HBM Healthcare abbilde.
Darüber hinaus geht die Gruppe aufgrund auslaufender Patente bei grossen Pharma- und Biotechunternehmen in den kommenden Jahren davon aus, dass sich die Übernahmeaktivitäten im Sektor weiter beleben werden.
Was den geplanten Aktienrückkauf betrifft, werde HBM einen Teil der vorhandenen flüssigen Mittel für die Umsetzung des laufenden Aktienrückkaufprogramms einsetzen. Die Rückkäufe erfolgen über die zweite Handelslinie an der SIX Swiss Exchange, unter Einhaltung der regulatorischen Volumenbeschränkungen und innerhalb der Möglichkeiten der frei verfügbaren Liquidität. (awp/mc/pg)