Zürich – Der Ersatz von fossilen Heizungsträgern sollte im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung erfolgen und gut vorbereitet werden. Das Heizen mit erneuerbarer Energie erfüllt regulatorische Anforderungen und bringt handfeste finanzielle Vorteile.
Steigende Inflation, weiter in die Höhe schnellende Krankenkassenprämien und Energiekrise stellen für viele Schweizer Haushalte eine grosse Belastung dar. Dies trifft in besonderem Ausmass für Besitzerinnen und Besitzer von Wohneigentum zu, da die Preise für Öl und Gas markant gestiegen sind. Vor diesem Hintergrund ist das Heizen mit erneuerbarer Energie ein immer wichtigeres Thema – auch für den Gesetzgeber. So erlaubt z.B. das am 1. September im Kanton Zürich in Kraft getretene neue Energiegesetz nur noch in Ausnahmefällen den Einbau von fossilen Heizungen.
Den Wert der Liegenschaft steigern
Es ist unbestritten, dass der Ersatz eines (älteren) fossilen Heizungsträgers durch eine «erneuerbare» Heizung den Wert einer Liegenschaft steigert – und in Zukunft für Käufer eine zentrale Rolle spielt. Da dies trotz Förderbeiträgen, die sich von Kanton zu Kanton unterscheiden können, mit substanziellen Kosten verbunden ist, sollte ein solches Projekt unter Einbezug möglichst vieler Informationen angegangen werden. Eine ganzheitliche Betrachtung der Liegenschaft, inklusive Besitzverhältnisse (z.B. bei einer Erbgemeinschaft) ist unabdingbar.
Digitale Wohneigentumsplattformen bieten Tools, mit denen schnell und einfach ein Objektprofil mit Baujahr, Nettowohnfläche, Objektart, Standort, Zustand, etc. erstellt werden kann. Einzelne Modernisierungsassistenten, wie z.B. von Liiva, der Wohneigentumsplattform von Raiffeisen und Mobiliar, liefern anhand eines solchen Profils konkrete Empfehlungen, was genau wann ersetzt oder modernisiert werden sollte sowie eine Bandbreite der entsprechenden Sanierungskosten. Auch im Bereich der energetischen Sanierung werden viele Informationen zu Einsparungen des Stromverbrauchs oder möglichen Subventionen bereitgestellt.
Wichtig ist, sich frühzeitig mit dem Thema Heizungsersatz auseinanderzusetzen. Nicht nur bauliche und technologische Anforderungen sollten abgeklärt werden, sondern auch die Finanzierung, das Einholen von Bewilligungen und das Beantragen von Förderbeiträgen. Für ein Einfamilienhaus eignen sich allenfalls andere Heizvarianten als für ein Mehrfamilienhaus; eine Beratung durch Experten ist in jedem Fall sinnvoll.
In sieben Schritten zur neuen Heizung
Das Bundesamt für Energie (BFE) bietet auf seiner Plattform erneuerbarheizen.ch ebenfalls wertvolle Tipps und Informationen zum Heizungsersatz – und schlägt sieben konkrete Schritte vor:
- Planen Sie voraus, wenn Ihre Heizung 10-jährig oder älter ist
- Ziehen Sie eine/n Impulsberater/in bei (ein kostenloses Angebot des BFE)
- Rechnen Sie richtig – nicht nur Investitionskosten, sondern auch Betriebs- und Energiekosten berücksichtigen
- Zwei bis drei Offerten einholen und vergleichen
- Behörden informieren
- Fördergelder beantragen
- Heizung ersetzen
Das richtige Heizsystem – richtig gerechnet
Während zu «alten» Heizsystemen fossile Heizungen und Elektrodirektheizungen zählen, gibt es eine Vielzahl an «erneuerbaren» Heizalternativen. Welche sich für eine Liegenschaft am besten eignet, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. geografische Lage, Anschluss ans Stromnetz, Verfügbarkeit von Fernwärme, etc. Mögliche Heizsysteme sind Fernwärme, Holzfeuerungen, Wärmepumpe (Erdwärmesonde Grundwasser oder Luft/Wasser), Stromversorgung mit Photovoltaik oder Heizungsunterstützung mit Solarwärme – oder eine Kombination davon.
Die Kosten für eine auf erneuerbarer Energie basierenden Heizung können höher sein als für eine Öl- oder Gasheizung. Der Umstieg auf erneuerbare Energien rechnet sich jedoch dank der tieferen laufenden Energie- und Betriebskosten – unter anderem fallen keine CO2-Abgaben an. Bei der Gesamtkostenrechnung positiv zu Buche schlagen auch Förderbeiträge und mögliche Steuerabzüge. Mit erneuerbarer Energie heizen heisst nicht zuletzt, den CO2-Ausstoss zu verringern und der Umwelt Sorge zu tragen. (Liiva/mc/hfu)