Hellmuth Karasek rezensiert IKEA Katalog 2016
Literaturkritiker Hellmuth Karasek hinter dem IKEA Katalog 2016. (Foto: obs/IKEA AG)
Spreitenbach – Das meistgedruckte Buch unserer Zeit, der IKEA Katalog, wird erstmals von einem Literaturkritiker rezensiert. Nicht von irgendeinem, sondern von Hellmuth Karasek, einem der wichtigsten und einflussreichsten Literaturkritiker im deutschsprachigen Raum.
1951 verschickte Ingvar Kamprad den ersten Katalog an seine Kunden, gedacht als eine Art Einladung zu einem Besuch im IKEA Einrichtungshaus. Drei Jahre später erschien der Katalog bereits in einer Auflage von 500’000 Exemplaren. Seitdem ist die Auflage stetig gestiegen – auf heute 220 Millionen. Damit ist der IKEA Katalog das auflagenstärkste Druckerzeugnis der Gegenwart – noch vor der Bibel.
Karasek hatte sich bei seiner Rezension an keinerlei inhaltliche Vorgaben zu halten. Er rezensierte den Katalog nach seinem Gutdünken und nach den gleichen Massgaben, wie er es bei anderen Werken der Belletristik zu tun pflegt.
So kritisiert Karasek beispielsweise, dass im Katalog mehr Bilder zu sehen sind, als handelnde Personen auftreten. Verwundert stellt er fest: «Die Personen müssen sich zwischen die Möbel drängen, sie kommen selten zu Wort, sie reden kaum zusammenhängend – und trotzdem hat das Buch einen solchen Erfolg.»
Der knapp fünfminütige Online-Film ist eine skurrile, liebevolle und nicht ganz ernstgemeinte Auseinandersetzung mit dem IKEA Katalog 2016. (IKEA/mc/ps)
Über Hellmuth Karasek
Hellmuth Karasek, geboren 1934 in Brünn (Tschechien), ist ein deutscher Journalist, Buchautor, Kritiker und Professor für Theaterwissenschaft. Karasek leitete über zwanzig Jahre lang das Kulturressort der deutschen Wochenzeitung Der Spiegel. Von 1988 bis 2001 war Karasek fester Bestandteil der ZDF-Sendung Das Literarische Quartett. Darüber hinaus hat er zahlreiche Bücher veröffentlicht.