Zürich – Die Fluggesellschaft Helvetic Airways hat im vergangenen Jahr trotz Rekorden bei Flügen und Passagieren kein finanzielles Spitzenergebnis geschafft. «Da kommen wir nicht an das Jahr 2018 heran», sagte Airline-Chef Tobias Pogorevc in einem am Dienstag online veröffentlichten Interview mit der «Handelszeitung».
«Wir sind profitabel, aber noch nicht genug», sagte Pogorevc weiter, ohne Zahlen zu nennen. Auf die Frage was für ein Loch die Coronapandemie in den Helvetic-Finanzen verursacht habe, sagte er: «Auf der einen Seite konnten die Personalkosten über Kurzarbeit abgefedert werden.»
Andererseits habe man aber viele andere Verpflichtungen, auch gegenüber den Leasinggebern und Eigentümern Martin und Rosemarie Ebner gehabt. Das Ehepaar Ebner habe glücklicherweise auf diesen Teil verzichtet, so dass Helvetic schuldenfrei aus Covid herausgekommen sei und heute eine hervorragende Basis habe.
«Das Ehepaar Ebner hat weit über eine halbe Milliarde Franken in die Flottenerneuerung investiert. Wir übernahmen sogar Flugzeuge vom Hersteller, als die ganze Aviatik gegroundet war. Die Flugzeuge gehören der Helvetic Aircraft, die ebenfalls zur Helvetic Airways Group der Ebners gehört. Wir sind daher zu 100 Prozent eigenfinanziert. Das haben die Ebners gemacht, weil sie einen langfristigen Horizont haben und weil es sich langfristig rechnet», sagte der Airline-Chef.
Sehr hohe Auslastung im Sommer
Im kommenden Sommergeschäft erwarte er eine sehr hohe Auslastung, so wie im Vorjahr, sagte Pogorevc: «Wer die Sommerferien noch nicht gebucht hat, wird bald Schwierigkeiten haben, ein günstiges Angebot zu finden.»
Bei den Destinationen würden sich die griechischen Inseln, Mallorca oder andere Mittelmeerinseln immer gut verkaufen. «In den vergangenen zwei, drei Jahren haben auch Reisen in den Norden extrem geboomt, dazu gehören Island, Skandinavien und Schottland», sagte der Helvetic-Chef.
2024 besser als 2023 – Bisenlagen ausgenommen
«Ich bin zuversichtlich, dass 2024 besser wird als 2023. Die ganze Aviatik ist mittlerweile aus dem Covid-Tiefschlaf erwacht. Aber es gibt verschiedene Player zu beachten: Luftraumüberwachung, Flughäfen, Fluggesellschaften, Bodenabfertiger und so weiter. Diese Zahnräder haben letztes Jahr nicht ineinandergegriffen», sagte Pogorevc.
«Was bleibt, ist das Wetter: Wir hatten in Zürich noch nie so viele Bisenlagen wie im letzten Jahr – das reduziert die Kapazität für An- und Abflüge und führt zu Verspätungen», sagte er. (awp/mc/pg)