Herbst bringt tendenziell steigende Büroleerstände
Am Schweizer Markt für Büroflächen ist eine Angebotszunahme zu beobachten. (Foto: xy – Fotolia.com)
Zürich – Die von SPG Intercity, dem Schweizer Allianzpartner von Cushman & Wakefield, quartalsweise erhobenen Mieten und Renditen am Schweizer Markt für kommerzielle Liegenschaften zeigen tendenziell steigende Büroleerstände. Vieles hängt davon ab, ob die Wirtschaft 2016 rasch wieder Tritt fasst. Mehr zum 3. Quartal am Geschäftsflächenmarkt erfahren Sie aus der beiliegenden Medienmitteilung und den Marktstudien.
Im kommenden Jahr muss die Konjunktur Tritt fassen, sonst schlagen Büroleerstände und eintrübende Konsumfreude nicht mehr nur punktuell auf die Preise von Büro-und Ladenflächen durch. Noch verharren die Mieten für erstklassige Lagen auf hohem Niveau und deren Renditen auf Tiefstständen.
Die unvorteilhafte Franken-Stärke und die konjunkturelle Schwäche der Wachstumsmärkte konnten durch den anziehenden Konsum bis zum Ende des 3. Quartals 2015 nur teilweise aufgefangen werden. Zudem dürfte ein Anstieg der Arbeitslosenrate zum Jahresende die Konsumfreude wieder schmälern. Für das ganze Jahr erwarten die Konjunkturforscher ein moderates BIP-Wachstum von 0,8% und erst 2016 eine leichte Erholung. Für den weiteren Verlauf werden die Umsetzung der Einwanderungsinitiative und damit das Verhältnis zur EU sowie der Franken-Kurs massgebend sein.
Angebotszunahme
Am Markt für Büroflächen ist eine Angebotszunahme zu beobachten, wie aus dem Marktbericht für Geschäftsflächen von Cushman & Wakefield und dem Schweizer Alliance-Partner SPG Intercity für das
3. Quartal 2015 hervorgeht. Das Bestreben der Mieter zur Flächen-und Mietzinsoptimierung hält an und veranlasst Vermieter, die Konditionen weiter zu verbessern, bevor Mietpreisreduktionen unumgänglich werden.
Trotz der angespannten Lage ist die Investorennachfrage nach erstklassigen Objekten gross, was auf den Mangel an Anlagealternativen zurückzuführen ist. Die Mieten sind gegenüber dem Vorquartal und dem Vorjahr unverändert. In Zürich wurden im 3. Quartal 2015 Preise von 750 CHF/m2/Jahr, in Genf 800 CHF/m2/Jahr und in Basel 350 CHF/m2/Jahr ausgehandelt. Die Büromieten in Zürich werden jedoch indirekt durch die Gewährung von Incentives wie mietfreie Zeiten und Ausbauzuschüsse «subventioniert». Die Renditen liegen bei 3,70%, 4,25% und 4,40% für Zürich, Genf und Basel, was ebenfalls dem Wert des Vorquartals und Vorjahres sowie dem 10-jährigen Tiefstwert entspricht.
Am Markt für Retail-Flächen scheint der Trend der beständig steigenden Mieten an erstklassigen Stadtlagen und in den bevorzugten Shoppingcentern vorerst gebrochen zu sein. Die Spitzenmieten in Zürich verharrten zum Vorquartal unverändert bei rund 9000 CHF/m²/Jahr, in Genf bei CHF 4000 CHF/m²/Jahr. In Basel sind bereits rückläufige Mietzinse zu beobachten – auch an erstklassigen Lagen. Investoren sind angesichts der unsicheren und fragilen wirtschaftlichen Entwicklung sehr selektiv. Die Renditen könnten sich bald von ihren Tiefstwerten lösen. (SPG Intercity/mc/ps)