Hochdorf erzielt deutlich höheren Reingewinn
Hochdorf – Der Milchpulver- und Babynahrungs-Hersteller Hochdorf hat 2016 dank einem guten Schweizer Geschäft deutlich mehr verdient. Die Dividende wird allerdings nur leicht nach oben angepasst. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern dank der Pharmalys-Übernahme höhere Umsätze und vor allem eine deutliche Steigerung bei der EBIT-Marge.
Der Reingewinn im Berichtsjahr stieg um 49% auf 19,4 Mio CHF und das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT um knapp 12% auf 22,5 Mio CHF. Die entsprechende (EBIT-)Marge erreichte 4,1% (VJ 3,7%) und lag damit im angekündigten Bereich von 4,0 bis 4,2%. Die Gewinnzahlen bedeuten jeweils einen neuen Höchstwert.
Zum erfreulichen Resultat habe vor allem das Schweizer Geschäft beigetragen, heisst es in einer Mitteilung vom Montag. Die ausländischen Werke hätten derweil aufgrund ihres Produktesortiments den raueren Wind des internationalen Milchmarktes gespürt. Im Branchenvergleich habe man die anspruchsvolle Marktsituation im Bereich Dairy Ingredients aber gut gemeistert.
Baby Care legt deutlich zu
Die guten Ertragszahlen wären ohne die 2014 eingeleiteten organisatorischen und strukturellen Anpassungen nicht erzielbar gewesen, heisst es weiter. Der damals gewählte Weg mit dem Fokus auf die drei Geschäftsbereiche, mit teilweise eigener Logistik vor Ort in Sulgen, mit der Anpassung des Produktsortiments und mit verschiedenen weiteren Massnahmen erweise sich nun als richtig.
Bereits seit Ende Januar bekannt sind die Umsatz- und Produktionszahlen: Der Brutto-Verkaufserlös belief sich nach definitiven Zahlen auf 551,5 Mio CHF und lag damit geringfügig über dem Vorjahresniveau. Beim Geschäftsbereich Dairy Ingredients waren es 401,9 Mio (-3,2%), beim Bereich Baby Care 123,4 Mio (+11,8%) und bei Cereals & Ingredients 25,7 Mio (+3,2%).
Das Unternehmen verarbeitete in seinen Werken insgesamt 741,8 Mio kg Milch, Molke und Permeat (-2,6%), das Volumen der verkauften Produkte erreichte 237’054 Tonnen (-2,4%). Negative Auswirkungen auf den Umsatz hatten den Angaben zufolge die ganzjährig tiefen Milchpreise mit entsprechend tieferen Produktpreisen im Bereich Dairy Ingredients. Positiv wirkte sich die höhere Verkaufsmenge im Geschäftsbereich Baby Care aus.
Leicht höhere Dividende
Die Dividende soll «aufgrund des guten Resultates» um 10 Rappen auf 3,80 CHF pro Aktie (aus Kapitaleinlagereserven) erhöht werden, entsprechend einer Dividendenrendite von 1,23% per Stichtag Ende 2016. Die «vorsichtige und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Dividendenpolitik» werde weitergeführt, wird betont.
Für das laufende Jahr zeigt sich Hochdorf relativ optimistisch, wobei die Integration der letztes Jahr übernommenen Pharmalys-Gesellschaften das Ergebnis deutlich beeinflussen dürften. Zudem hätten sich die internationalen Milchmärkte in den letzten Monaten erholt. Entsprechend erwartet Hochdorf – mit einer etwa gleich bleibende Milchmenge bei leicht höheren Preisen – einen Brutto-Verkaufserlös im Bereich von 635 bis 670 Mio CHF sowie eine EBIT-Marge von 6,1 bis 6,6%. Dank der Mehrheitsbeteiligung an Pharmalys sei mit einem Gewinnsprung auf Stufe EBIT zu rechnen, sagte CEO Thomas Eisenring in der Mitteilung.
Für Dairy Ingredients rechnet er mit einem Umsatz von 440 bis 465 Mio CHF. Dabei gelte es vor allem das Verhältnis von Einkaufs- und Verkaufspreisen gut zu beobachten und Chancen wahrzunehmen. Dem Geschäftsbereich Baby Care stünden dieses Jahr zwar noch keine zusätzlichen Produktionskapazitäten zur Verfügung; dank Pharmalys sei aber trotzdem ein deutlich höherer Brutto-Verkaufserlös im Bereich von 170 bis 180 Mio CHF zu erwarten.
Zusammenarbeit mit Pharmalys
Die engere Zusammenarbeit mit Pharmalys werde im laufenden Geschäftsjahr organisiert, heisst es dazu. Ein besonderes Augenmerk lege man dabei auf die Evaluation zusätzlicher Hochdorf-Produkte, die über das Pharmalys-Distributionsnetzwerk verkauft werden könnten. Für die Übernahme emittiert Hochdorf in den nächsten Tagen ausserdem eine 3-jährige Pflichtwandelanleihe über 218,49 Mio CHF, wovon maximal 131 Mio für die Übernahme reserviert sind. Für diesen Teil erhalten Altaktionäre denn auch kein Vorwegzeichnungsrecht. (awp/mc/upd/ps)