Hochdorf schreibt 2020 wieder operativen Gewinn

Hochdorf schreibt 2020 wieder operativen Gewinn
Peter Pfeilschifter tritt ab. (Foto: Hochdorf)

Hochdorf – Der Milchverarbeiter Hochdorf hat 2020 auf operativer Ebene wieder schwarze Zahlen geschrieben, nachdem im Vorjahr noch ein Riesenverlust resultiert hatte. Unter dem Strich resultiert freilich weiter ein Verlust, wenngleich ein deutlich geringerer als im Vorjahr. Für das laufende Jahr zeigt sich die Gesellschaft zuversichtlich und erwartet einen ausgeglichenen EBIT.

Konkret wurde ein Umsatz von 306,2 Millionen Franken in der Berichtsperiode erzielt, wie die Gesellschaft am Montag mitteilte. Das sind 33 Prozent weniger als im Vorjahr, was aber hauptsächlich auf den Verkauf der Tochtergesellschaft Uckermärker Milch zurückzuführen ist.

Das Bruttoergebnis hat sich trotz dieses deutlich tieferen Nettoumsatzes auf 94,3 Millionen von 61,8 Millionen erhöht und die entsprechende Marge auf 30,9 Prozent (VJ 14,1%). Dies zeige den positiven Effekt der beschlossenen und umgesetzten Portfoliobereinigung, heisst es weiter.

Beim EBITDA resultierte ein positiver Betrag von 13,9 Millionen, nachdem im Vorjahr noch ein Minus von 74,7 Millionen geschrieben worden war. Damit hat Hochdorf die eigene Prognose eines positiven EBITDA eingehalten.

Abschreibungen belasten EBIT
Wegen Abschreibungen fiel der EBIT dagegen mit -67,9 Millionen (VJ -265,3 Mio) zu Buche. Die Abschreibungen beinhalten eine Wertberichtigung von 65,8 Millionen auf Gebäude und Sachanlagen der Sprühturmanlage 9 sowie der dazugehörigen Dosenlinie. Nach Bereinigung um einmalige Sondereffekte ergibt sich ein leicht positiver EBIT von 2,3 Millionen aus dem operativen Kerngeschäft.

Das Unternehmensergebnis liegt bei -70,3 Millionen verglichen mit -271,4 Millionen im Vorjahr. An die Aktionäre wird entsprechend erneut keine Dividende ausbezahlt.

Umsatz von 260-300 Mio Fr. erwartet
Mit Blick nach vorne schreibt die Gesellschaft, dass 2021 nach den Jahren der Sanierung und Restrukturierung ein Jahr des Aufbruchs sei. Gleichzeitig gelte es, den eingeschlagenen Weg der finanziellen Gesundung weiterzuführen. Dafür konzentriere sich der Verwaltungsrat derzeit auf die Erarbeitung finanzstrategischer Optionen, welche u.a. Kapitalmassnahmen beinhalten könnten, um die Bilanz weiter zu stabilisieren und ein nachhaltiges Unternehmenswachstum zu unterstützen.

Wegen der Prüfung solcher Optionen hatte die Gesellschaft Anfang März die ursprünglich auf den 15. März terminierte Veröffentlichung des Geschäftsergebnisses auf den (heutigen) 12. April verschoben.

2021 erwartet die Hochdorf-Gruppe trotz der nach wie vor anhaltenden Unsicherheiten bezüglich der Covid-19 Pandemie einen Netto-Verkaufserlös im Bereich von 260 bis 300 Millionen Franken und ein ausgeglichenes Jahresergebnis auf Stufe EBIT. Dies bedeute für die «neue» Hochdorf-Gruppe ohne die Uckermärker Milch, die Marbacher Ölmühle und die Zifru Trockenprodukte ein organisches Umsatzwachstum von 3 bis 4 Prozent, so die Gesellschaft weiter. (awp/mc/pg)

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